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Apple entwickelt einem Agenturbericht zufolge in einer geheimen Fabrik in Kalifornien eigene LED-Anzeigen eines fortgeschrittenen Typs. Für das Projekt mit dem Codenamen T159 seien große Investitionen getätigt worden, meldete Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Es sei eine kleine Zahl der Micro-LED-Anzeigen zu Testzwecken hergestellt worden.

Micro-LED

Geleitet werde das Projekt von Lynn Youngs, zuständig für die Displays der Apple Watch und des iPhones. Da Micro-LEDs schwierig herzustellen seien, dürfte die neue Technologie erst in drei bis fünf Jahren in Apples Smartphones verbaut werden. Eine Stellungnahme des Konzerns lag nicht vor.

Schwere Situation

Sollte Apple selbst Anzeigen für seine Produkte fertigen, könnte das die bisherigen Zulieferer hart treffen. Die Aktien von Herstellern wie Samsung Electronics, Japan Display, Sharp und LG Display lagen nach der Veröffentlichung des Berichts an den Märkten in Fernost zunächst im Minus. Geräte mit Micro-LED-Anzeigen sollen gegenüber denen mit Organischen-LED-Varianten (OLED) dünner und stromsparender sein und ein helleres Display bieten.

Vorgeschichte

Bereits im November 2017 waren erste Berichte aufgetaucht, dass Apple an der Entwicklung von Micro-LED für künftige Gerätegenerationen arbeitet. Damals war von einer Kooperation mit dem taiwanesischen Chipfertiger TSMC die Rede, die zur Marktreife führen soll. Apple hatte bereits 2014 den Micro-LED-Experten Lux Vue Technology übernommen, seitdem aber offenbar Probleme gehabt die Technologie zur Marktreife zu bringen.

Hintergrund

Micro-LED verspricht all die Stärken klassischer OLEDs, soll gleichzeitig aber weniger Strom verbrauchen, eine größere Helligkeit bieten und nicht zuletzt auch noch dünnere Displays erlauben. Auch in Fragen Farbechtheit und Kontrast sowie Reaktionszeit sollen Micro-LEDs bisher genutzten Technologien überlegen sein. Nicht zuletzt soll auch die Lebensdauer länger sein – ein typischer Schwachpunkt aktueller OLEDs. (red, APA, 19.3.2018)