Cindy Crawford beim Besuch einer Chanel-Modenschau.

Foto: APA/AFP/FRANCOIS GUILLOT

Es ist schwer zu ignorieren: Die Achtzigerjahre, die Zeit der Schulterpolster, der Leggings und der Föhnwellen, sind zurück – wieder einmal. Es war das Jahrzehnt der modischen Ausschläge und der großen Gesten: Die Mode konnte damals nicht breit, nicht eng, nicht schillernd genug sein. Die Hits zu den Schulterpolstern und den Föhnwellen schrieben damals Madonna, Michael Jackson, Bruce Springsteen. An vieles davon möchte man so genau gar nicht mehr erinnert werden. Wird man aber. Denn die Ästhetik von damals blüht jetzt in Netflix-Serien und auf den Laufstegen auf. Dem nicht genug. Auch die Gesichter von damals tauchen wieder auf. Gleich in allererster Reihe: Model Cindy Crawford.

Die Frau, die 1988 in weißer Spitzenunterwäsche für Palmers warb und später die MTV-Show "House of Style" moderierte, sieht ähnlich gut wie damals aus, ist aber glücklicherweise nicht in den Achtzigern steckengeblieben. Auf Instagram hat sie eine 2,9 Millionen starke Gefolgschaft. Und eine Tochter, deren Karriere in den letzten Monaten Fahrt aufgenommen hat. Kaia Gerber, Jahrgang 2001, sieht aus wie die jüngere Version ihrer Mutter. Ihre Karriere scheint auch die der Crawford anzuschieben: Plötzlich ist die Frau mit dem elegantest platzierten Muttermal seit Marilyn Monroe wieder überall. Kein Wunder, sie erinnert an jene gemütlichen Zeiten, als die Wände noch mit "Bravo"-Postern tapeziert wurden und der Kassettenrekorder neben dem Bett schepperte.

Los ging es im Herbst letzten Jahres mit einem großen Knall. Damals lief Cindy Crawford mit ihren Supermodel-Kolleginnen Claudia Schiffer, Carla Bruni, Helena Christensen und Naomi Campbell göttinnengleich über den Laufsteg von Versace.

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Der Versace-Laufsteg, von links: Claudia Schiffer, Naomi Campbell, Cindy Crawford und Helena Christensen mit Designerin Donatella Versace.
Foto: AP Photo/Luca Bruno

Vor einigen Wochen dann wurde für die Super Bowl Crawfords legendärer Pepsi-Spot von 1992 (wir erinnern uns: die Frau im weißen Baumwollbody, der abgesäbelten Levi's 501 und den faustgroßen Kreolen) neu aufgelegt. Zwar ist Crawfords Auftritt 2018 nur einer neben anderen Prominenten. Aber dennoch: Wenn das mal kein Comeback ist!

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Und schlürf: Cindy Crawford kann's noch immer.
Foto: PepsiCo via AP

Zuletzt schob die polnische Modekette Reserved noch einen hinterher: In allerfeinster Retro-Optik à la Netflix mimt Cindy Crawford zwei Minuten lang sich selbst – im pinken Hosenanzug und (mit einem Augenzwinkern) in Leggings und Bauchtasche.

RESERVED

Mit Cindy Crawford kehrt auch ein Stück Nostalgie zurück. Sie weckt Erinnerungen an jene alten Palmers-Werbungen. Und an Zeiten, als Frauen noch mit ihren Kurven glänzten. Der verklärte Blick zurück ist zurzeit hoch im Kurs. (Anne Feldkamp, 22.3.2018)

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