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Die Höhe der öffentlich bekannten Start-up-Finanzierungen in Europa stieg 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 84 Prozent auf 19,2 Mrd. Euro, geht aus dem Start-up-Barometer des Unternehmensberaters EY hervor. Die Zahl der Finanzierungsrunden erhöhte sich um 39 Prozent auf 3.656. Im Städteranking lag London vor Berlin und Paris. Wien schaffte es auf den Platz 20.

Ohne Anspruch

Beim EY-Barometer werden Meldungen über Finanzierungsrunden ohne Anspruch auf Vollständigkeit in Zusammenarbeit mit einem externen Analystenteam ausgewertet. 2017 waren dies europaweit 3.656. Finanzierungen ohne konkreten Betrag ("undisclosed") wurden mit dem Wert "0" aufgenommen. Die größten Finanzrunde schaffte das Schweizer Biotech-Unternehmen Roivant Sciences mit 976 Mio. Euro, gefolgt vom britischen Virtual-Reality-Start-up Improbable mit 445 Mio. Euro. Viel Geld gab es auch für Essenszusteller: Der britische Lieferant Deliveroo sammelte 428 Mio. Euro ein und die deutsche Delivery Hero erhielt im Mai 2017 rund 387 Mio. Euro und beim Börsengang im Juni 423 Mio. Euro.

In Österreich verzeichnete EY im Jahr 2017 insgesamt 35 Finanzierungsrunden bei Start-ups. Der Biotech- und Gesundheitsbereich bekam zuletzt hierzulande besonders hohe Kapitalspritzen: Das auf die Entwicklung von aktiven Immuntherapien gegen Krebs und Infektionskrankheiten spezialisierte Wiener Biotech-Unternehmen Hookipa nahm rund 53 Mio. Euro auf und das ebenfalls in Wien tätige Biotech-Unternehmen Arsanis erhielt eine Finanzierung in der Höhe von rund 40 Mio. Euro. Auf Platz drei schaffte es laut EY-Daten das Grazer Start-up USound, das auf Mikro-Lautsprecher für Smartphones spezialisiert ist, mit einer Kapitalspritze von 12 Mio. Euro.

Softwaretester Tricentis

Die Finanzierungsrunde des Wiener Softwaretesters Tricentis (154 Mio. Euro) wurde im Barometer nicht aufgenommen, da das Unternehmen 2007 gegründet wurde und nach der EY-Definition kein Start-up mehr ist, da diese nicht älter als acht Jahre sein dürfen.

"Die österreichische Start-up-Szene hat sich 2017 sehr lebhaft entwickelt", so EY-Partner Thomas Gabriel. Die Investitionssumme habe sich fast vervierfacht, gleichzeitig seien die Finanzierungen in der Breite besser geworden. (APA, 20.3. 2018)