Damaskus – Nach dem schweren Angriff auf ein Viertel der syrischen Hauptstadt Damaskus ist die Zahl der Toten nach Angaben von Aktivisten auf 43 gestiegen. Unter den Opfern seien elf Kinder und acht Frauen, meldete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch. Mehr als 35 Menschen wurden demnach im Viertel Kashkoul verletzt.

Es war einer der schwersten Angriffe auf Damaskus, das von Regierungstruppen kontrolliert wird. Kashkoul liegt in der Nähe von Gebieten, die von Gegnern der Regierung beherrscht werden. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, "Terroristen" hätten eine Rakete auf das Viertel abgefeuert. Als "Terroristen" bezeichnen Syriens Staatsmedien auch die islamistischen Aufständischen im nahen gelegenen Rebellengebiet Ost-Ghouta.

Syriens Regierung wirft den Rebellen dort vor, Damaskus immer wieder mit Artillerie und Raketen anzugreifen. Nach Angaben der Menschenrechtsbeobachter kamen in den vergangenen Monaten mehr als 180 Menschen durch Beschuss auf die Hauptstadt ums Leben.

So gut wie geschlagen

Der IS, der noch vor wenigen Monaten große Teile in Syrien und dem Irak kontrolliert hatte, ist dort als Territorialmacht so gut wie geschlagen. Allerdings sind die Extremisten nicht als Terrorgruppe besiegt. In den beiden Ländern befinden sich zahlreiche Zellen des IS, die noch immer Anschläge und Angriffe ausführen können.

Mindestens 29 Menschen kamen unterdessen in einem östlichen Vorort von Damaskus ums Leben, als Rebellen eine Rakete auf einen "Volksmarsch" schossen, wie das staatliche syrische Fernsehen berichtete. In einer Einblendung machte das Fernsehen "Terrorgruppen" für den Beschuss im Vorort Jaramana verantwortlich. (APA, 20.3.2018)