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Sopranistin Anna Netrebko beehrt den Musikverein.

Foto: AP / Alexander Zemlianichenko

Wien – Es fügte sich ganz gut, dass Dirigent Paavo Järvi im Wiener Musikverein zeitnah mit der Kammerphilharmonie Bremen ein delikates Konzert absolvierte. Besonders Joseph Haydns "Militärsymphonie" kam prägnant und packend rüber und ließ auf mehr hoffen. Und Musikvereinschef Thomas Angyan kündigt es denn auch an: In der kommenden Saison wird der estnische Dirigent mit der Kammerphilharmonie wiederkehren – man gibt Haydn, Mozart und Schubert.

Zentral wird in der kommenden Saison aber die Präsentation junger Künstler sein – es sind deren fünf: Der italienische Dirigent Lorenzo Viotti ist dabei, Angyan möchte ihn "nachhaltig fördern und in verschiedenen Facetten präsentieren" – wie er auch den österreichischen Geiger Emmanuel Tjeknavorian zu unterstützen beabsichtigt. Mit dabei in diesem Kreis die Cellistin Harriet Krijgh, zudem zwei mittlerweile arrivierte Stars – also Pianistin Khatia Buniatishvili und Instrumentalkollege Daniil Trifonov. Wie es zur Tradition des Hauses gehört, kommen 2018/19 fast alle namhaften Dirigenten vorbei.

Sir Simon Rattle und Zubin Mehta

Andris Nelsons dirigiert das Boston Symphony Orchestra und das Gewandhausorchester Leipzig. Daneben werden Mariss Jansons, Christian Thielemann, Valery Gergiev und Sir Simon Rattle anreisen. Die Tschechische Philharmonie wird mit ihrem neuen Chef Semyon Bychkov gastieren. Dirigent Zubin Mehta wiederum kommt ein letztes Mal als Chef des Israel Philharmonic Orchestra vorbei. Mit Gergievs Mariinsky-Orchester wird übrigens die Sopranistin Anna Netrebko (Verdi-Arien) zugegen sein; tags davor hört man Kollegin Cecilia Bartoli. Erstmals seit langem kommt wieder US-Cellist Yo-Yo Ma in den Musikverein.

Finanziell? "Nichts Neues", so Angyan. Der Dreijahresvertrag mit dem Bund muss demnächst erneuert werden, sagte er, ohne der Budgetrede des Finanzministers vorgreifen zu wollen. (Ljubisa Tosic, 21.3.2018)