Neu-Delhi – Wegen eines Lynchmords sind in Indien elf selbsternannte Kuhschützer zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die radikalen Hindus hatten im vergangenen Juni einen muslimischen Fleischhändler zu Tode geprügelt, weil sie ihn verdächtigten, Rindfleisch zu transportieren. Das Urteil vom Mittwoch im ostindischen Ramgarh sei landesweit das erste gegen Kuhschützer.

Die Kuh gilt Hindus, die in Indien rund 80 Prozent der Bevölkerung ausmachen, als heilig. Das Schlachten von Kühen ist in den meisten Bundesstaaten des Landes verboten. Immer wieder greifen Mobs Menschen an, die sie verdächtigen, Kühe zum Schlachten zu führen oder ihr Fleisch zu essen. Die Opfer sind meistens Muslime oder Dalits – die früher "Unberührbare" genannten Angehörigen der untersten Schicht im Kastensystem. Solche Vorfälle kommen häufiger vor, seit die hindu-nationalistische Partei BJP im Jahr 2014 an die Regierung kam. (APA, 22.3.2018)