Riesiges Angebot und Kampfpreise, so lautet das Konzept mit dem die Franzosen auch in Österreich punkten wollen.

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Wien – Mit der französischen Decathlon tritt im Sommer der weltgrößte Sportartikelhändler in der Wiener Shopping City Süd an, mit überwiegend Eigenmarken und laut Kennern Preisen rund 20 Prozent unter dem Branchenschnitt. Die erste Filiale wird sich auf fast 5.000 Quadratmeter erstrecken. "Ob und wie viele Filialen folgen werden, hängt von dem Erfolg der ersten Filiale ab", heißt es aus dem Unternehmen.

Ein Marktgerücht, wonach die Franzosen auch einen Standort von Sports Direct in Wien-Stadlau übernehmen wollen, bestätigt das Unternehmen nicht. Auch das konkrete Eröffnungsdatum für den ersten Markt gibt Decathlon weiterhin nicht bekannt. Aber so viel: "Als Sportartikelhersteller und -händler werden wir unserem Konzept auch in Österreich treu bleiben."

Das "Manager Magazin" beschreibt Decathlons Geschäftsrezept als "gnadenlosen Discount" mit riesigem Angebot und Kampfpreisen. Mehr als 80 Prozent des Sortiments besteht aus Artikeln, die Decathlon "selbst erforscht, entwickelt und produziert", so das Unternehmen. "Wir kaufen keine Fremdmarken ein, finanzieren keine Drittanbieter mit und können diese eingesparten Kosten durch den Preis direkt an unsere Kunden weitergeben." Mehr als 150 Produktdesigner und 530 Ingenieure entwickeln laut Firmenangaben jährlich über 2.000 neue Produkte.

Markenprodukte auf Kundenwunsch

Produkte anderer Marken würden nur auf Kundenwunsch oder wenn es zum Ausüben der Sportart erforderlich sei gekauft, heißt es. Decathlon entwickelt die Produkte dort, wo der jeweilige Sport zu Hause ist – wie etwa am Fuße des Mont Blanc für die Bergsportmarken Quechua, Simond und Wedze oder am Atlantik für die Wassersportmarken Nabaji und Tribord. "Durch die Standortwahl können die Produkte auch direkt vor Ort unter realistischen Bedingungen getestet werden."

Das fertige Sortiment für die erste Österreich-Filiale stehe derzeit noch nicht fest. Aktuell plant der Sporthändler jedoch kaum, österreichische Markenhersteller einzulisten. "Je nach Nachfrage, könnte dies zukünftig jedoch angepasst werden." Decathlon kann sich gut vorstellen, auch in Österreich ein Selbstbedienungssystem (Quick-Checkout-Kassen) einzuführen. Mit der Eröffnung der ersten Filiale soll es auch einen lokalen Onlineauftritt geben.

Decathlon beschäftigt weltweit rund 78.000 Mitarbeiter und macht pro Jahr rund zehn Miliarden Euro Umsatz (Stand 2016). Das 1976 gegründete Unternehmen ist in fast 30 Ländern vertreten. (APA, 22.3.2018)