Die kommende Mobilfunkgeneration 5G hat das Potenzial, Teile der Wirtschaft auf den Kopf zu stellen. Die Technologie kann Daten quasi in Echtzeit übertragen und soll nicht nur beim Mobilfunk und bei autonomem Fahren zum Einsatz kommen, sondern auch bei der Vernetzung von Maschinen. Das Thema hat sich auch die Regierung auf ihre türkis-blauen Fahnen geschrieben. Großspurig wird auch im Regierungsprogramm festgehalten, dass Österreich zu "den absoluten Frontrunnern weltweit" bei der Einführung des Mobilfunkstandards werden soll. Eine Ankündigung, die schon ihre Vorgängerregierung trompetete. Tausende Jobs sollen so geschaffen, Start-ups gefördert und der Standort aufgewertet werden.

Davon ist nun wenig zu hören. Während in Asien die Technik bereits greifbar ist, sieht es hierzulande mau aus. Österreich hat die Chance verpasst, ein Pionier zu werden. Redet die Regierung über 5G, dann geht es um den Verkauf der dafür benötigten Funkfrequenzen um bis zu 400 Millionen Euro. Derartige Summen "sind schädlich, weil dann Geld für Investitionen fehlen würde", warnen Mobilfunker.

Dabei hatte die ÖVP in der Vergangenheit durchaus pfiffige Ideen auf Lager. Ihr Kurzzeitwirtschaftsminister Harald Mahrer dachte laut darüber nach, die Frequenzen für kleines Geld den Mobilfunkern zu geben, die im Gegenzug rasch und flächendeckend ein 5G-Netz aufbauen sollten. So nämlich wird man zum "Frontrunner". (Markus Sulzbacher, 22.3.2018)