Captain Picard liefert wie immer den passenden Kommentar.

Foto: Paramount

Nvidia Titan V: wirklich schnell, aber nicht ganz so genau.

Grafik: Nvidia

Gerade in der Forschung ist es essentiell, dass Computersysteme nicht nur schnell sind sondern dabei auch exakt rechnen. Um so unerfreulicher ist nun die Erkenntnis, dass das bei der derzeit schnellsten Grafikkarte der Welt offenbar nicht der Fall ist

Rechnungen

Die Titan V von Nvidia hat offenbar grundlegende Rechenprobleme. So berichten Wissenschafter gegenüber "The Register" davon, dass die GPU in ihren Simulationen der Interaktion zwischen einem Protein und einem Enzym reproduzierbar fehlerhaft rechnet: Die Ergebnisse wichen bei mehreren Testläufen um bis zu zehn Prozent ab – für den wissenschaftlichen Einsatz ist so eine Hardware damit unbrauchbar.

Um sicherzugehen, dass es sich nicht nur um ein Problem mit einer einzelnen GPU handelt, haben sich die Forscher im weiteren Verlauf vier Exemplare der 3.500 Euro teuren Grafikkarte besorgt. Und dabei ließ sich das Fehlverhalten auf zwei davon reproduzieren, ein Einzelfall kann somit also ausgeschlossen werden.

Warten auf Nvidia

Eine Stellungnahme des Herstellers gibt es zu diesen Vorwürfen bisher nicht. Allerdings dürfte man den Fragen der Journalisten schon bald nicht mehr auskommen, steht doch in der kommenden Woche die Hauskonferenz des Unternehmens an – die GPU Technology Conference.

Spekulationen

Bis dahin lässt sich über die Ursachen nur spekulieren. Das tut auch ein Experte gegenüber "The Register", der davon ausgeht, dass es sich dabei um ein Speicherproblem handelt, das durch Schwächen in der Fertigung ausgelöst wird. Dies sollte sich zwar relativ leicht beheben lassen, bedeutet aber auch, dass Nvidia sämtliche im Umlauf befindliche Karten austauschen müsste.

Offiziell stuft Nvidia die Titan V in den Consumer-Bereich ein. Angesichts des Preises ist aber davon auszugehen, dass sie in dieser Sparte nur geringen Absatz findet. Viel öfter kommen solche Chips in der wissenschaftlichen Forschung zum Einsatz. (red, 23.3.2018)