Wien – In einer Hinsicht hat PSA (Peugeot, Citroën, DS, Opel) das schon einmal gut gemacht: Obwohl Opel Grandland X und DS 7 Crossback sich derselben technischen Architektur bedienen wie Peugeot 3008 und 5008, kommen sie alle stilistisch eigenständig daher. Die feschen Peugeots sind eindeutig als solche zu identifizieren, der sachlich nüchterne Opel als Opel, und der DS mit seinen Rundformen wirkt auch eigenständig, für den gegen Jahresende folgenden Citroën C5 Aircross wird wohl Ähnliches gelten.

Der DS 7 Crossback positioniert sich eigenständig, nämlich genau zwischen 3008 und 5008.
Foto: Andreas Stockinger

Aber auch sonst, in Innenraum und Fahrcharakteristik, unterscheiden sich diese Frontantriebs-SUVs mehr, als man meinen möchte. Opel und DS sahen wir uns gerade genauer an, sie standen parallel zum Testen an – der Crossland mit 1,6-Liter-Diesel, 120 PS und 6-Gang-Schaltung, der DS 7 mit Zweiliter-Selbstzünder, 180 PS und 8-Gang-Automatik.

Der Grandland X hat denselben Radstand wie der Peugeot 3008.
Foto: Andreas Stockinger

Dass der Opel fast eins zu eins die 3008er-Basis übernimmt, zeigt sich im identen Radstand von 2,68 m – DS ist eigenständiger und positioniert sich mit 2,74 m zwischen 3008 (2,68 m) und 5008 (2,84 m). Beim Grandland ist alles sehr leichtgängig, auch die Lenkung, die dadurch aber auch ein wenig indifferent wirkt. Besonders fein in diesem nicht enden wollenden Winter: Lenkradheizung. Anders als bei Peugeot machen die Hauptinstrumente nicht über dem Lenkradkranz auf Pseudo-HUD, sondern liegen an gewohnter Position – beim DS auch, sie sind dort aber zusammen mit dem Infotainment-Touchscreen Teil einer beinahe futuristischen Erlebniswelt.

Anders als bei Peugeot finden sich bei Opel und DS die Hauptinstrumente in gewohnter Position. DS baut den Innenraum eher futuristisch und mit Ecken und Kanten im Detail.
Foto: Andreas Stockinger

In der Fahrcharakteristik gibt sich der Opel weich und komfortabel gefedert, ein angenehmer, Opel-typisch unaufdringlicher, gemütlicher Weggefährte, alles klar und durchdacht, ohne Rätsel aufzugeben.

Opel baut den Innenraum zeit- und schnörkellos.
Foto: Andreas Stockinger

Noch mehr Bequemlichkeit hat der DS drauf. "Da ham Sie s', die Sänfte", sprach der Herr Strebinger bei der Abholung des Testfahrzeugs und drückte uns den Schlüssel in die Hand. Und in der Tat, die Fahrwerker haben eine ganz andere Abstimmung als Opel (und Peugeot) hinbekommen, noch viel komfortbetonter, eben sänftenhaft. Doch zunächst wollte gestartet werden. Hm. Wo? Aufklärung fand sich zwischen den Lüftungsgittern, unter der Uhr.

Foto: Andreas Stockinger

Angetreten war DS 2010 unter dem hehren Motto der Avantgarde. Im DS-7-Exterieur ist davon nicht dramatisch viel zu finden. Innen schon eher, in der Detailgestaltung (und, wie gesagt, bei den Instrumenten). Überall herrscht die scharfe Kante, das muss einem gefallen, selbst die neben dem Ganghebel positionierten Fensterheber sehen aus wie im multiplen Toblerone-Look – knack dir eine Ecke ab. Die auffällige Außencouleur heißt übrigens Byzantin-Gold; ein Auto für den Basileus.

Foto: Andreas Stockinger

Fazit: So wie der Opel plausibel auf sachliche Romanze macht, geriert sich der DS-SUV gekonnt als noble, typisch französische Sänfte. Praktisch sind sie beide. (Andreas Stockinger, 28.3.2018)