Bregenz – Österreichs Handball-Damen haben nach dem knappen 32:30 in Portugal auch den zweiten "Pflichtsieg" in der EM-Qualifikationsgruppe 4 gegen die Portugiesinnen geschafft. Die ÖHB-Damen setzten sich am Samstagabend in Bregenz mit 29:24 (16:11) durch und führen damit zumindest bis Sonntag die Tabelle an. Bis zur EM im Dezember in Frankreich ist es dennoch noch ein weiter Weg.

Die Gastgeberinnen waren sehr stark in das Match gestartet und gingen schnell mit 8:1 in Führung. Dann schlich sich jedoch der Schlendrian ins Spiel der Österreicherinnen. Zu viele technische Fehler und verpasste Chancen im Angriff verhinderten eine klarere Pausenführung. Nach Seitenwechsel kamen die Gäste einmal bis auf zwei Tore heran (17:15), doch danach gelang es der Truppe von Cheftrainer Herbert Müller doch, den Vorsprung zu halten.

"Man muss sich über einen Sieg immer freuen, aber die Art und Weise ist ärgerlich", meinte Beate Scheffknecht. "In der ersten Halbzeit war es noch ganz okay, aber dann haben wir hinten nicht richtig zugemacht und vorne so viele Chancen verworfen", kritisierte die Rückraum-Spielerin im ORF-Interview.

Teppich für die Gegnerinnen

Auch der Cheftrainer sah das Match mit gemischten Gefühlen. "Ich freue mich vor allem über den Start in das Spiel. Die ersten zehn Minuten haben mir fantastisch gefallen", analysierte Müller. Da hätte man zumindest einen Zehn-Tore-Vorsprung herauswerfen müssen. "Aber dann rollen wir dem Gegner noch den Teppich aus. Wir haben viel zu viele klare freie im Angriff verworfen. Aber jetzt sind wir für 24 Stunden Tabellenführer und wer hätte das gedacht?"

Damit wird Österreich nach dem Sonntag-Duell der beiden Gruppenfavoriten Rumänien gegen Russland zumindest Zweiter sein. Eine zumindest gute Ausgangslage für die ausständigen Gruppenspiele gegen Rumänien (daheim am 31. Mai) und Russland (auswärts/3.6.). Zumindest bester Gruppendritter zu werden, heißt das Ziel, dann ist Österreichs Damen der Frankreich-Trip sicher. (APA, 24.3.2018)