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2017 kam es zu einem Protest gegen die Zensur im Internet in Russland. Der Banner auf dem Bild zeigt das Wort "Zensur".

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Lokalen russischen Internetdienstanbietern wurde 2017 aufgetragen, über 8.000 "Piratenseiten" zu blockieren. Gleichzeitig stieg die Besucherzahl in den Kinos.

Sperren von einzelnen Seiten

Das Sperren von Webseiten ist nicht ungewöhnlich und wird in einigen Ländern praktiziert. Die meisten erinnern sich wahrscheinlich an die Filmplattform kino.to, welche sich dann in kinox.to umwandelte und andere kreative Namen nach der Blockierung dieser einnahm.

Anzahl rapide gestiegen

Während es sich da jedoch um einzelne Seiten handelt, blockiert Russland fast flächendeckend. Der Russische Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation teilte die Daten von 2017 mit der russischen Tageszeitung Iswestija. Demnach wurden in dem Jahr über 8.000 sogenannte Piratenseiten blockiert. 2016 waren es noch 2.000.

Auswirkung auf das Geschäft

Normalerweise wird dadurch die Verbreitung von Raubkopien verringert. Auswirkungen auf die Verkaufszahlen habe es bis jetzt noch nicht gegeben. Laut Torrentfreak kam es in den russischen Kinos jedoch zu einer Umsatzsteigerung von 10,9 Prozent.

Noch bestimmt Gericht die Sperre

Meist wird über ein Gerichtsurteil entschieden, ob eine Seite gesperrt wird, wenn sich die Rechtinhaber beschweren. Manchmal kann dies auch zu einem permanenten Verbot führen und die betroffenen Seiten kommen auf eine Art "Blacklist". Zu den 107 Seiten wurden 2017 noch 530 weitere hinzugefügt.

In Zukunft möchte Russland den Prozess des Blockierens vereinfachen und den Weg über das Gericht vermeiden. Dazu werden gerade verschiedene Vorgehensweisen untersucht. (red, 26.03.2018)