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Nach dem Datenskandal rund um Cambridge Analytica wollen namhafte Unternehmen keine Werbung mehr auf Facebook schalten. Einige Unternehmen, darunter die Commerzbank, der Lautsprecher-Hersteller Sonos und die Internetbrowser Mozilla haben ihre Facebook-Werbung bereits eingestellt, zumindest vorübergehend, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".

"Wir pausieren mit Kampagnenschaltungen auf Facebook. Brand-Safetyness und Datensicherheit sind uns sehr wichtig", sagte Markenchef Uwe Hellmann schon vergangene Woche dem "Handelsblatt". David Kershaw, Chef der Werbeagentur M&C Saatchi erklärt in einem BBC-Interview: "Ich denke, dass die Klienten jetzt zurecht an einem Punkt sind, an dem sie finden, dass es genug ist". Auch Großkonzern Unilever sieht Facebook kritisch. "Wir können nicht weiter eine digitale Lieferkette unterstützen, die in ihrer Transparenz kaum besser als ein Sumpf ist", wird Marketingchef Keith Weed in der "SZ" zitiert.

Facebook entschuldigt sich in deutschen Zeitungen für Vertrauensbruch

"Du hast vermutlich gehört, dass die Quiz-App eines Wissenschaftlers im Jahr 2014 unerlaubt die Facebook-Daten von Millionen von Menschen weitergegeben hat", hieß es am Dienstag in der ganzseitigen, von Zuckerberg unterzeichneten Anzeige, die unter anderem in der "Süddeutschen Zeitung" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" stand. "Das war ein Vertrauensbruch, und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass wir damals nicht mehr dagegen getan haben." Facebook unternehme nun die notwendigen Schritte um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passiere.

Zuckerberg hatte sich am Sonntag bereits in mehreren britischen Zeitungen für den Datenskandal entschuldigt. Am Montag hatte sich die deutsche Justizministerin Katarina Barley (SPD) mit europäischen Facebook-Vertretern in Berlin getroffen. In Österreich sind bisher noch keine derartigen Inserate erschienen. (red, APA, 27.3.2018)