Ein Hollerbusch ist verschwunden. Nicht irgendeiner, sondern einer "mit spezifischen energetischen Eigenschaften", die den Wienern sicher gutgetan hätten. Das wissen wir aus der Studie eines Spezialisten für Geomantie, den die öffentliche Hand mit der Untersuchung der Seestadt-Aspern-Gründe betraute. Der Mann kennt sich also mit Energien, mit dem Energiefeld der Erde aus, weiß, wo "Kraftorte" sind und wo nicht.

Gut, daran kann man glauben oder auch nicht, sicher ist, dass der Holunderstrauch gerodet wurde. Für den Energetiker war er der friedvolle "Herzraum des Areals", wie er erklärt hat.

Wir müssen also neue Kraftorte suchen, an denen es mit der Energie und den Schwingungen unserer Seele passt. Alternativen zum Asperner Holler gibt es. Wer "Herzräume" sucht, ist laut Homepage Geomantie-Wien auf dem Heldenplatz (ausgerechnet) gut untergebracht, wem eher nach "Gefühlspunkt" ist, auf der Mariahilfer Straße (Shopping macht happy), "vitalenergetisch" wertvoll ist's bei Maria am Gestade.

Beobachtet man die Energieflüsse von Expolitikern, geht es aber auch ganz anders. Da findet der rote Exkanzler seinen beruflichen Kraftort im autoritär geführten Kasachstan, die Exchefin der Grünen ihren Herzraum im Glücksspielkonzern und der bis vor kurzem für den Energiekonzern OMV zuständige ÖVP-Exminister seine Vitalenergie beim russischen OMV-Partner. Und wetten, ihre Seelen schwingen dort auch? (Renate Graber, 27.3.2018)