Besser nicht vergessen: schützt vor Ansteckungen in Zeiten, in denen Geschlechtskrankheiten ein Comeback feiern.

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Es ist immer dann brandgefährlich, wenn sich jemand zu Geschlechtsverkehr ohne Kondome hinreißen lässt. Wer ungeschützten Sex mit mehr oder weniger unbekannten Geschlechtspartnern hat, muss damit rechnen, sich anzustecken. Das ist nicht nur ganz persönlich ein besonders beunruhigendes Gefühl, viel wichtiger ist die Tatsache, dass Infizierte eine Gefahr für alle zukünftigen Geschlechtspartner und -partnerinnen darstellen. Über sexuell aktive Menschen mit stark promiskem Verhalten können sich sexuell übertragbare Erkrankungen (STIs) extrem schnell verbreiten. Es funktioniert nach dem Schneeballeffekt.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jedes Jahr 100 Millionen Menschen an Geschlechtskrankheiten. Die Angst, sich mit HIV anzustecken, konnte diese Zahlen über einige Jahrzehnte hinweg eindämmen, doch aktuell verzeichnen Mediziner wieder steigende Zahlen, Safer Sex wird über Bord geworfen. Zu den häufigsten STIs zählen Chlamydien, Syphilis und Gonorrhoe. An sich wären diese bakteriellen Infektionen mit Antibiotika gut behandelbar, besorgniserregend sind jedoch jene Fälle, bei denen die Medikamente wirkungslos bleiben.

Und plötzlich hilft nichts mehr

Wie aktuell bei einem heterosexuellen Mann in Großbritannien, der sich in Südostasien mit Gonorrhoe infiziert hat und zum Arzt ging, als er den typischen Ausfluss und starke Schmerzen beim Urinieren bemerkte. Beide in diesem Fall vorgesehenen Antibiotika versagten. Bei Azithromycin beobachteten das Ärzte bereits häufig, dass das Antibiotikum Ceftriaxon nicht half, ist jedoch ausgesprochen ungewöhnlich.

Der beim Briten vorgefundene Erreger stellte ist als hochresistent heraus. Der Grund: Bakterien sind extrem anpassungsfähig, eine evolutionäre Grundbedingung, um zu überleben. Insofern schaffen sie es, die Wirkmechanismen von Antibiotika auszutricksen. Die aktuell größte Gefahr für den britischen Patienten ist, dass sich die Gonokokken ausbreiten und andere Organe befallen. In diesem Fall könnte die Infektion tödlich verlaufen. Mit Safer Sex hätten sich solche Gefahren vermeiden lassen. (red, 30.3.2018)