Wer geimpft ist, hat eine Sorge weniger. Nach einer Maserninfektion können sich Viren im Körper verstecken und Jahrzehnte später von Neuem ausbrechen.

Frage: Masernalarm nach dem Laudamotion-Flug am 20. März. Panikmache oder berechtigt?

Antwort: Berechtigt. Ein Flugzeug ist ein idealer Ort der Verbreitung.Masern werden per Tröpfcheninfektion rasend schnell weitergegeben. Ungeimpfte, die in Kontakt kommen, erkranken fast immer.

Frage: Warum sind Masern schlimm?

Antwort: Masern sind eine schwere Erkrankung mit hohem Fieber. Es gibt keine Medikamente. Die Viren können auch andere Organe befallen. Gefährdet sind die Ohren und das Risiko bleibender Hörschäden. Eine Gehirnentzündung, die bei einem von 1000 Patienten auftritt, kann tödlich verlaufen bzw. zu lebenslänglichen schweren Behinderungen führen.

Frage: Kann es tödlich sein?

Antwort: Masern sind eine schwere Erkrankung. Jährlich sterben eine Million Menschen weltweit an Masern, vor allem Kinder. Gefürchtet ist die subkutane sklerosierende Panenzepahlitis (SSPE), die oft auch erst Jahre später auftritt und tödlich verläuft.

Frage: Gegen Masern wird doch geimpft: Warum dämmt das die Epidemiegefahr nicht ein?

Antwort: Damit die Impfung auch Ungeimpfte schützt, wäre eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent notwendig. In Österreich liegt die Durchimpfungsrate gerade einmal bei 80 Prozent. Laut nationalem Meldesystem wurden 2017 in sieben Bundesländern insgesamt 95 Masernfälle gezählt. Das ist mehr als im Jahr davor.

Frage: Wie lange ist man ansteckend?

Antwort: Ungeimpfte, die sich angesteckt haben, sind fünf Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome (Hautausschlag, Ohrenschmerzen, Fieber etc.) und bis zu fünf Tage nach Abklingen dieser Symptome ansteckend. Deshalb besteht für die Erkrankung Meldepflicht.

Frage: Wo gibt es die größten Impflücken in der Bevölkerung?

Antwort: Die Europäischer Zentrale für Krankheitskontrolle (ECDC) registrierte 2017 insgesamt 1524 Erkrankungen. Es gab 35 Masern-Todesopfer, davon 24 in Rumänien, vier in Italien, zwei in Griechenland und je einer in Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal und Bulgarien. Durch die Mobilität der Bevölkerung, etwa durch den Flugverkehr, ist es kein nationales Problem.

Frage: Wer erkrankte in Österreich?

Antwort: Die Ausbrüche der letzten Jahre haben gezeigt, dass vor allem Menschen zwischen 20 und 40 Jahren an Masern erkrankten. Teilweise waren sie nicht geimpft, teilweise schon, aber der Impfschutz war nicht mehr gegeben. Ein Antikörperstatus ist deshalb empfehlenswert. Impfen bzw. Nachimpfen ist auch im Sinne der Rücksichtnahme zu empfehlen. (Karin Pollack, 1.4.2018)