Roger Bader (li): "Wenn man die Spieler ins Wasser wirft, dann gibt es vielleicht einige, die untergehen, aber es wird ganz sicher auch solche geben, die schwimmen."

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Wien/Szekesfehervar – Mit zwei Testspielen gegen Ungarn startet Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft den Reigen an Länderspielen als Vorbereitung auf die WM von 4. bis 20. Mai in Dänemark. Am Mittwoch (18.30 Uhr) in Szekesfehervar wird ÖEHV-Teamchef Roger Bader eine extrem junge Mannschaft aufbieten, am Donnerstag (19.15) in Wien werden einige Routiniers das Team verstärken.

Neun Länderspiele hat der Verband fixiert – ein intensives Programm wie selten zuvor, um in Dänemark erstmals seit 2004 den Klassenerhalt zu schaffen. "Wir müssen lernen, mit hoher Intensität und mit hohem Tempo zu spielen", erklärte Bader.

In Ungarn, das sich für die Heim-WM der Division 1A in Budapest vorbereitet, werden die KAC-Spieler David Madlener, Steven Strong, Manuel Ganahl und Johannes Bischofberger noch fehlen. Sie werden im Retourspiel in Wien dabei sein. Die erkrankten Klagenfurter Martin Schumnig und Thomas Hundertpfund sollten dann wie auch Spieler der Vienna Capitals beim nächsten Trainingslager ab Sonntag in Innsbruck mit von der Partie sein.

Teamdebüts en masse

Am Mittwoch und am Donnerstag will Bader bis zu elf jungen Spielern zum Teamdebüt verhelfen. "Das ist mit Garantie die jüngste Mannschaft aller Zeiten. Die sind alle zwischen 20 und 22. Vielleicht verlieren wir 0:10, was ich nicht glaube, aber es ist trotzdem richtig", meinte der Schweizer, der die jungen Spieler dafür belohnen möchte, "dass sie ihre Sache in den letzten zwei Wochen irrsinnig gut gemacht haben."

Auch wenn am Ende nur wenige der Debütanten nach Kopenhagen mitfliegen werden, so sollten doch alle von den Teamtrainings profitieren. "Wenn man die Spieler ins Wasser wirft, dann gibt es vielleicht einige, die untergehen, aber es wird ganz sicher auch solche geben, die schwimmen. Und es wird dann interessant sein zu sehen, ob die Eindrücke vom Training auch auf die Spiele übertragen werden können", so Bader.

"Erfahrungen auf internationalem Niveau sammeln"

Die Ungarn-Spiele seien, no na, nicht das Saisonziel, sondern Spiele auf dem Weg zu eben diesem. "Mit dem Aspekt, dass die Spieler Erfahrungen auf internationalem Niveau sammeln sollen, auch in Hinblick auf die Zukunft. Ich schaue aber nicht auf die Ungarn. Sie sind ein guter Testgegner für uns, aber man muss auch die Weitsicht haben", sagte Bader, der "frech und mutig spielen" lassen will. "Dann schauen wir, was dabei rauskommt."

Einer, der gute Chancen auf einen Platz im WM-Kader hat, ist Daniel Woger. Der Stürmer hat mit den Graz 99ers den Einzug ins Playoff verpasst und absolviert seit drei Wochen das Vorbereitungsprogramm. "Das Training hat im Vergleich zum Liga-Alltag schon eine andere Qualität, es ist intensiv und schnell. Es ist ein bisschen wie eine zweite Saisonvorbereitung", sagte der 30-Jährige. Denn im Mai wartet ein volles Programm mit sieben Spielen in zehn Tagen. "Das ist eine extreme Belastung, da muss jeder bereit sein. Die Spiele (bei der A-WM) sind schneller, intensiver. Das versuchen wir im Training zu imitieren."

Das Ziel im Dänemark ist klar. "Von der Mannschaft, vom ganzen Verband, von der Liga, von jedem Spieler ist es das Ziel, dass wir den Klassenerhalt schaffen", erklärte Woger. Zunächst gilt es aber, sich einen Platz im WM-Kader zu erkämpfen. Die erste Chance dafür bietet sich in dieser Woche zweimal gegen Ungarn. (APA, honz, 3.4.2018)