Die U4 ist überhaupt die fescheste.

Foto: Robert Newald

Der 40. Geburtstag der U4, die neben vielen anderen braven Steuerzahlern und Steuerzahlerinnen auch Ihre Autorin in die Hacke bringt – und natürlich auch glückliche und unglückliche Menschen, die keine Steuern zahlen und nicht arbeiten -, sei Anlass eines Lobgesangs: Wir schimpfen zwar viel, wenn der Tag lang ist, sonst wären wir keine (naturalisierten) Wiener und Wienerinnen. Wenn wir schimpfen, so tun wir es aber nur aus gekränkter Liebe: Denn auf der Liste dessen, was man aus Wien auf die sprichwörtliche Insel mitnehmen würde – wenn es sich denn dort ausgeht -, stehen sie ganz oben. Unsere Öffis.

Gemessen daran, wie es in anderen Großstädten zugeht, ist Öffi-Fahren in Wien meist eine kommode Sache. Nein, sie fallen nicht dauernd aus, und sie sind auch nicht immer bummvoll. In der Regel rollen die Rolltreppen und liften die Lifte klaglos. Von den Kontrolleuren, die sich gern in Razziamanier an den Ausgängen zusammenballen, schauen auch nicht alle drein wie Bulldozer.

Die U4, die in einer eleganten Kurve entlang der Innenstadt die Hietzinger und die Döblinger Regimenter verbindet, ist überhaupt die fescheste. Allein für die Station Stadtpark sollte man Eintritt zahlen. Während oben der Flieder blüht, blicken Mitfahrer und Mitfahrerinnen freundlich und duften nach Veilchen. Na ja, das war jetzt vielleicht zu dick aufgetragen, aber den einen Saubartl ab und zu verkraften wir. (Gudrun Harrer, 3.4.2018)