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Ein IMSI-Catcher der Firma Stingray, die US-Behörden beliefert

Foto: AP

Das Department of Homeland Security hat zugegeben, vergangenes Jahr eine Reihe von "unautorisierten Funkzell-Simulatoren" identifiziert zu haben. Dabei handelt es sich um sogenannte IMSI-Catcher, die Handys in ihr Netz locken und dann deren Daten auslesen. Derartige Geräte werden etwa von fremden Botschaften in Hauptstädten eingesetzt, bislang hat die US-Regierung dazu aber geschwiegen.

Tausende Zielpersonen

In Washington D.C. wohnen und arbeiten tausende Personen, die für fremde Geheimdienste interessant sind – sowohl aus der Politik als auch aus dem militärischen oder nachrichtendienstlichen Bereich. Die meisten Zielpersonen wissen vermutlich, wie sie sich vor derartiger Spionage schützen, allerdings könnten unbeteiligte Bürger abgehört werden.

Kritik an Mobilfunkern

Das Department of Homeland Security hatte sich auf Anfrage des US-Senators Ron Wyden zu IMSI-Catchern geäußert. Wyden sagte in einem Statement, es sei "desaströs", dass Mobilfunker für IT-Sicherheitsbelange zuständig seien. Telekombehörden müssten die Branche "dafür verantwortlich machen, dass Telefonnetze ständig von ausländischen Geheimdiensten und Hackern infiltriert" würden, so Wyden.

Weltweit im Einsatz

IMSI-Catcher werden auch von US-Behörden eingesetzt. Die Geräte variieren in Größe, Preis und Leistung. Ausgefeilte Modelle können etwa auch aus der Luft abhören. In Österreich wird der Einsatz von IMSI-Catchern durch Behörden mit dem geplanten Überwachungspaket der Regierung auf klare juristische Grundlagen gestellt. Aber schon in den vergangenen Jahren waren derartige Geräte im Einsatz. (red, 4.4.2018)