Die Auswahl an Smartphones, die hardwareseitig nahe an aktuellen Highend-Modellen liegen, aber für Mittelklasse-Preise verkauft werden, ist in den letzten Jahren deutlich kleiner geworden. Verkaufte etwa OnePlus sein erstes Modell noch für unter 300 Euro, so ist der Preis mittlerweile auf 500 Euro für das OnePlus 5T gestiegen.

An der 400-Euro-Marke ist die Auswahl arg eingeschränkt. Wirklich konkurrenzfähige Geräte gibt es nur, wenn man bereit ist, sich Importware – etwa von Xiaomi – zuzulegen. Hier haben Importhändler mit europäischen Lagern die Situation zumindest verbessert. In Österreich soll zudem in einigen Wochen der erste Xiaomi-Store im deutschsprachigen Raum eröffnen.

Ganz ausgestorben sind die "Flaggschiff-Killer" – um den einst von OnePlus erfundenen Begriff zu nutzen – etablierter Marken aber noch nicht. So erwies sich etwa das Honor 9 von Huaweis gleichnamiger Tochter als ausgesprochen patentes Gerät für seinen Einführungspreis von 429 Euro, der bald auf unter 400 Euro sank. In etwas mehr als einem Monat wird nun der Nachfolger vorgestellt, wie das Unternehmen verriet.

Foto: Huawei

KI-Kamera und wohl "randloses" Display

Konkret geht das Honor 10 am 15. Mai an den Start. Die Präsentation wird in London stattfinden. Die zwei bisherigen Teaser lassen bereits ein paar Schlüsse zu.

Aufgeführt wird eine Kamera, die von künstlicher Intelligenz unterstützt wird. Ein solches Feature bringen bereits das Huawei Mate 10 und das P20 mit. Ermöglicht wird es vom neuen Kirin 970-Chip, der einen eigenen KI-Prozessor (NPU) mitbringt. Und da auch bisherige, neue Honor-Modelle sowie auch das bereits erschienene Honor View 10 (V10) die Chips der aktuellen Mate- und P-Serie "geerbt" haben, ist davon auszugehen, dass auch das Honor 10 mit dem Kirin 970 läuft.

Die Abbildung und eine Rendergrafik, die einen Fingerabdruckscanner auf der Rückseite zeigt, lege weiters nahe, dass man auf "randloses" Design setzt. Es ist aber davon auszugehen, dass das Gerät kompakter sein wird, als das V10 mit seinem Sechs-Zoll-Display. Die Bildschirmdiagonale des Honor 9 liegt bei 5,15 Zoll. Das Rendering des Honor 10 bestätigt zudem, dass – wie auch schon beim Vorgänger – eine Dualcam an Bord ist.

Foto: Huawei

Preisfrage

Zu beantworten ist nun die wortwörtliche Preisfrage. Beim P20 hat Huawei die Preisschraube deutlich nach oben gedreht. Und auch das Honor V10 ist mit knapp 500 Euro das bislang teuerste Gerät der Honor-Reihe. Es ist also durchaus denkbar, dass auch das Honor 10 die 400-Euro-Marke deutlich sprengen wird.

Offiziell wird die Serie bislang nicht in Österreich vertrieben. Jedoch bieten hierzulande einige Händler die Geräte sowohl lagernd, als auch in ihren Onlineshops an. (gpi, 04.04.2018)