Klagenfurt – Die Kärntner Polizei ist mit Mobbingvorwürfen konfrontiert: Der Diensthelm eines Beamten wurde offenbar mit Urin gefüllt. Als dieser den Helm am Donnerstag vor Kollegen aufsetzte, ergoss sich der Inhalt über seinen Kopf und Oberkörper. Die Ehefrau des Mannes spricht in einer E-Mail an Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) von jahrelangem Mobbing. Ein Polizeisprecher bestätigt lediglich den Helmvorfall.

Gegenüber der APA spricht die Frau von laufenden Demütigungen durch Kollegen und Vorgesetzte, die ihr Mann, ein Bezirksinspektor, ertragen müsse. Ihm werde der Handschlag verweigert, Kollegen verließen demonstrativ den Raum, wenn er ihn betrete. Ihr Mann werde aus Gruppenfotos herausgeschnitten, die dann wieder aufgehängt werden, und nun der Vorfall mit dem Helm. "Ich habe Angst, ich weiß nicht, was als Nächstes passiert." Dass man in der Landespolizeidirektion nichts vom Mobbing gegen ihren Mann wusste, glaubt sie nicht.

Polizeisprecher Rainer Dionisio bestätigt auf Anfrage den Vorfall mit dem Helm. "Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos wurde beauftragt, Ermittlungen wegen Sachbeschädigung zu führen." Wie der Urin in den Helm gelangte, sei noch unklar. Von jahrelangem Mobbing gegen den Beamten wisse man in der Personalabteilung nichts, sagt Dionisio. "Einem Mobbingvorwurf würde die Dienstbehörde natürlich sofort nachgehen." (APA, 6.4.2018)