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James Mattis schließt einen US-Angriff nicht aus.

Foto: AP Photo/Carolyn Kaster

Washington/Damaskus – US-Präsident Donald Trump hält sich nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff auf die Rebellenenklave Douma bei Damaskus die Option eines Militärschlags gegen Syrien offen. "Nichts ist ausgeschlossen", sagte Trump am Montag bei einer Kabinettssitzung auf eine entsprechende Frage.

Derzeit werde die Lage analysiert und auch mit den Militärs besprochen. Wahrscheinlich werde er noch am Montag eine Entscheidung treffen. "Wir werden herausfinden, ob es Russland, Syrien, Iran oder alle zusammen waren", sagte Trump, der von einem abscheulichen Angriff auf Zivilisten sprach.

Trump hatte schon am Sonntag mit Vergeltung für den Angriff in Douma gedroht. Für den C-Waffen-Angriff werde "ein hoher Preis zu zahlen" sein, sagte er.

Nach Angaben von Aktivisten und Hilfsorganisationen sollen bei dem mutmaßlichen Giftgaseinsatz in der Region Ostghouta dutzende Menschen getötet und hunderte verletzt worden sein. Mattis sagte, die USA wollten den Vorfall gemeinsam mit Verbündeten und Partnern thematisieren. Die britische Regierung forderte vor einer Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrats eine gemeinsame "starke und robuste internationale Reaktion". Es dürfe keine Option ausgeschlossen werden, sagte ein Regierungssprecher am Montag.

Der mutmaßliche Giftgaseinsatz setzt den Westen unter Druck. US-Präsident Donald Trump hatte dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad bereits gedroht und am Wochenende getwittert, das "Tier Assad" werde einen hohen Preis zahlen.

Angriff aus syrische Basis

Russland und Syrien machen indes das israelische Militär für den Luftangriff auf die syrische Militärbasis in Homs verantwortlich. Zwei israelische Kampfjets vom Typ F-15 hätten in der Nacht auf Montag aus dem libanesischen Luftraum heraus acht Raketen auf den Flugplatz T4 abgefeuert, teilte das russische Verteidigungsministerium den Agenturen Tass und Interfax am Montag mit.

Die syrische Luftabwehr habe fünf Raketen abgefangen, die drei anderen hätten den westlichen Teil des Geländes getroffen, hieß es. Auch die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, dass israelische Flugzeuge mehrere Raketen auf Syrien abgeschossen hätten. Der US-Sender NBC berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, dass Israel Washington vor dem Einsatz sogar informiert hätte.

"Wir waren es nicht"

Nach den USA hatte zuvor auch Frankreich erklärt, nicht für den Angriff auf den Militärflughafen verantwortlich zu sein. "Wir waren es nicht", sagte der Sprecher des französischen Generalstabs, Patrik Steiger, am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Auch das US-Verteidigungsministerium hat jegliche Verantwortung für den Angriff zurückgewiesen. Die israelische Armee wollte keinen Kommentar abgeben. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei 14 Kämpfer getötet, unter ihnen auch vier Iraner. (APA, red, 9.4.2018)