Jobbik Seit zwölf Jahren steht er an der Spitze der Rechts-außen-Partei, in der Wahlnacht verkündete Gábor Vona seine Demission. Mit der Steigerung der Mandatszahl von 24 auf 25 schaffte die Jobbik den von Vona versprochenen Durchbruch nicht. In den vergangenen Jahren hatte er versucht, mit einer gemäßigten Rhetorik seine Partei in die Mitte zu führen. Doch was diese an rechtsextremen Anhängern an den Fidesz verlor und von diesem an gemäßigten und enttäuschten Anhängern an sich band, hielt sich eben doch nur die Waage.

MSZP Der Absturz der post-kommunistischen, sozialdemokratisch gewendeten Formation ging ungebremst weiter. Die Ungarische Sozialistische Partei (MSZP) fiel von 28 auf – zusammen mit einem kleinen links-grünen Partner – 20 Mandate zurück. In der Wahlnacht reichte das MSZP-Präsidium unter Obmann Gyula Molnár geschlossen den Rücktritt ein.

LMP Mit dem Rückzug ihrer aussichtslosen Kandidaten hätte die Ökopartei "Politik kann anders sein" (LMP) den Fidesz-Sieg in zwei Budapester Direktwahlkreisen und damit die Zweidrittelmehrheit der Orbán-Partei verhindern können. Der Kovorsitzende Ákos Hadházy kündigte seinen Rücktritt an. Seine Kollegin an der Spitze, Bernadett Szél, war gegen Absprachen der Opposition über ein koordiniertes Antreten in Direktwahlkreisen. Sie denkt vorerst nicht über einen Rücktritt nach.

DK Die Demokratische Koalition des sozialistischen Exministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány schloss mit der MSZP einen für sie vorteilhaften Teil-Deal über das koordinierte Antreten in den Direktwahlkreisen. Die DK hat nun neun statt vier Mandate. Mit 5,6 Prozent der Stimmen kam sie gerade noch über die Fünfprozenthürde. Nachdem die DK faktisch Gyurcsánys One-man-show ist, ficht das den Obmann in keiner Weise an. (gma, 10.4.2018)