Die Staatsanwälte Alexander Marchart und Gerald Denk vor dem Beginn von Tag 27 des Buwog-Prozesses.

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Wien – In der Causa Buwog steht derzeit der Linzer Terminal Tower (TT) auf dem Programm. Am Dienstag sagten die ehemaligen Raiffeisen-Leasing-Manager Erwin S. und Karlheinz S. aus. Es geht um den Vorwurf, 200.000 Euro seien geflossen, damit die Finanz in den Büroturm einzieht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Erwin S. verwickelte sich in Widersprüche. Er hat bei seinen ersten Einvernahmen durch die Ermittler anders ausgesagt als vor Gericht. S. gab die Rechnung für die Raiffeisen-Leasing frei und beruft sich auf Rückendeckung durch seinen Chef. Die Widersprüche seien Protokollierungsfehlern geschuldet, erklärte der Angeklagte.

Der Konkurrent am Leasingmarkt

Seinen Chef, Karlheinz S., hatten die Ermittler sinngemäß gefragt, ob ihn Mitarbeiter vielleicht getäuscht hätten, um die Rechnung freigeben zu können. Er lege für sie nicht "die Hand ins Feuer", hatte der Manager geantwortet.

Auch er bekannte sich am Dienstag "nicht schuldig". Er sei kaum bei Sitzungen des Konsortiums gewesen. Als sein Mitarbeiter mit der 200.000-Euro-Rechnung in eine Geschäftsführersitzung kam, habe man entschieden, dass nichts gegen deren Freigabe spreche. Den mächtigen Chef der Raiffeisenlandesbank OÖ, Ludwig Scharinger, erlebte der Raiffeisen-Leasing-Manager übrigens als "Konkurrent am Leasingmarkt". Scharinger habe er bei zwei Feiern getroffen, "einmal hat uns der Kellner ein Butterbrot gestrichen". Im Übrigen beschrieb er Scharinger als "Alphamännchen und Platzhirsch". (gra, 10.4.2018)