Das Gespräch mit Facebook sei "konstruktiv und offen" verlaufen, so EU-Justizkommissarin Jourova.

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Brüssel/Menlo Park/London – EU-Justizkommissarin Vera Jourova hat das Online-Netzwerk Facebook aufgefordert, "vollständig" mit EU-Ermittlern im Skandal um den gigantischen Datenmissbrauch zusammenzuarbeiten. Sie erwarte, dass auch die Führungsspitze des US-Unternehmens mit der EU bei der Aufklärung kooperiere, sagte Jourova am Donnerstag nach einem Telefonat mit Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg.

Das Gespräch sei "konstruktiv und offen" verlaufen, sagte Jourova. Sie habe Sandberg aufgefordert, "potenzielle negative Auswirkungen für die Nutzer" künftig zu vermeiden. Überdies habe sie empfohlen, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg "eine Einladung ins Europa-Parlament annehmen sollte".

Datenmissbrauch löst Krise aus

Der riesige Datenmissbrauch hat den Konzern in die schwerste Krise seiner 14-jährigen Geschichte gestürzt. Die Daten von bis zu 87 Millionen Facebook-Usern waren bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet und sollen unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgeschlachtet worden sein. In dieser Woche war Zuckerberg vom US-Kongress zu dem Skandal befragt worden. (APA, 13.4.2018)