In einer umfassenden Studie hat Travelcircus zehn Kulturhauptstädte der letzten fünf Jahre miteinander verglichen und herausgefunden, wo man am meisten Kultur für sein Geld geboten bekommt.

Platz 10: Umeå – Kulturhauptstadt 2014

Die teuerste europäische Kulturhauptstadt in diesem Ranking ist Umeå in Schweden. Etwa 500 Kilometer Luftlinie nördlich von Stockholm befindet sich die europäische Kulturhauptstadt von 2014. Hier im Norden Schwedens sind die Winter klirrend kalt und dunkel, die Sommer kurz, aber intensiv. Die 84.000-Einwohner-Stadt liegt in der schwedischen Provinz Västerbottens und wird auch das "Tor zu Lappland" genannt.

In der nordschwedischen Stadt befindet sich eine der größten Universitäten des Landes. Mit fast 30.000 Studenten aus aller Welt hat sich Umeå zu einer modernen und vor allem jungen Stadt entwickelt.

Zu den bekanntesten Bauwerken der Stadt gehört das Bildmuseet. Das Museum stellt zeitgenössische Kunst und Fotografie aus. Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2014 gibt es ein weiteres Lieblingsmuseum in der Stadt: Das internationale Gitarrenmuseum. Etwa 500 Gitarren aus den 1950er- und 1960er-Jahren gibt es hier zu bestaunen.

Theater, Museen und internationale Kunstfestivals locken auch nach dem Kulturhauptstadtjahr 2014 Besucher in den hohen Norden und sorgen für ein reiches Kulturleben in der Stadt.

Foto: Travelcircus

Platz 9: San Sebastián – Kulturhauptstadt 2016

San Sebastián, oder Donostia, wie die Basken ihre Stadt nennen, trug 2016 den Titel europäische Kulturhauptstadt. Das Schmuckstück der nordspanischen Stadt ist der Strand La Concha.

San Sebastián wird von den letzten Ausläufern der Pyrenäen und von den drei Anhöhen Ulía, Urgull und Igueldo umringt. Eine Seilbahn bringt einen nach oben. Aus 200 Meter Höhe hat man einen guten Blick auf die 190.000-Einwohner-Stadt, die muschelförmige Bucht, den Hafen. Man kann sogar bis ins nahe gelegene Frankreich blicken.

Bei einem geführten Rundgang durch die bildschöne Altstadt, auch Parte Vieja genannt, kann man die baskische Stadt in ihrer ganzen Vielfalt erleben. Zu den ältesten Gebäuden der Stadt gehört das Dominikanerkloster aus dem 16. Jahrhundert, welches heute das Volkskundemuseum Sa Telmo beherbergt.

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Platz 8: Aarhus – Kulturhauptstadt 2017

Erst letztes Jahr ging der Titel "Europäische Kulturhauptstadt" an die mit 270.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Dänemarks. Aarhus wurde zwar bereits im Jahre 770 von Wikingern gegründet und ist somit die zweitälteste Stadt Dänemarks, eingestaubt ist sie deswegen aber nicht. Ganz im Gegenteil: Dank der 45.000 Studenten der ansässigen Universität ist Aarhus eine junge und moderne Stadt. Der neue Stadtteil "Aarhus Ø" und Architekturprojekte wie der "Eisberg" geben der Stadt ebenfalls einen modernen Touch.

Das bekannteste Bauwerk der Stadt ist das DOKK1 , die größte öffentliche Bibliothek Skandinaviens, die bei einer gratis Führung besichtigt werden kann.

Aarhus konnte im letzten Jahr beweisen, dass auch fernabder Metropole Kopenhagen kulturell einiges geboten wird. Zahlreiche Kirchen und mehrereMuseen laden auch weiterhin zum Entdecken ein und bieten erstklassige Ausstellungen .

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Platz 7: Valletta – Kulturhauptstadt 2018

Zusammen mit Leeuwarden trägt die maltesische Hauptstadt Valletta den diesjährigen Titel europäische Kulturhauptstadt – zu Recht: Denn Valletta wirkt wie ein großes Freilichtmuseum, welches 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde.

Mit gerade einmal 6.000 Einwohnern ist Valletta die kleinste Hauptstadt in der Europäischen Union – verstecken muss sich die Stadt deswegen aber nicht. Bei einem Spaziergang durch die steilen Gassen der Stadt mit ihren bunten Holzbalkonen fühlt man sich wie in eine andere Zeit versetzt. Über 300 historische Bauwerke gibt es zu bestaunen. Alle Sehenswürdigkeiten sind bequem zu Fuß erreichbar.

Mehr als fünf Jahre hat sich Malta auf das Kulturhauptstadtjahr vorbereitet. Das Ergebnis: die mittelalterlichen Fassaden der Stadt strahlen im neuen Glanz und die ganze Stadt sprüht vor Leben. An jeder Ecke gibt es kleine Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Für das Kulturhauptstadtjahr 2018 sind über 140 Projekte, 400 Events und zahlreiche Ausstellungen geplant. Die größte Ausstellung trägt den Namen "Malta. Land des Meeres" und ist schon seit dem 14. Januar eröffnet.

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Platz 6: Paphos – Kulturhauptstadt 2017

In Südzypern gelegen, befindet sich Paphos, ein abwechslungsreicher Urlaubsort für Kulturinteressierte. Lange Zeit war die zypriotische Hauptstadt für ihr schmuckloses Stadtbild bekannt. Das änderte sich aber schlagartig, als bekannt wurde, dass Paphos europäische Kulturhauptstadt 2017 wird.

Mit viel Liebe zum Detail wurde die Altstadt, von den Einheimischen auch Ktima genannt, aufpoliert und pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr zu neuem Leben erweckt.

Zu den weiteren Highlights der 33.000-Einwohner-Stadt gehören der Archäologische Park, das Odeon – ein altes römisches Theater – der Kastellturm im Hafen und die Königsgräber – vorchristliche Katakomben, die bei einer unterirdischen Führung besichtigt werden können und schon 1980 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde.

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Platz 5: Riga – Kulturhauptstadt 2014

Im Süden des Rigaischen Meerbusens befindet sich die lettische Hauptstadt Riga, die 2014 Kulturhauptstadt Europas war. Die 700.000-Einwohner-Stadt wird auch "Perle des Baltikums" genannt, denn die alte Hansestadt bietet wunderschöne Sehenswürdigkeiten.

In der historischen Altstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, findet man viele imposante Bauten und interessante Museen. Drei Kirchen prägen die Silhouette der Stadt, die bekannteste ist die St. Petri Kirche . Diese sollte man unbedingt besuchen, denn vom Kirchturm aus hat man einen wunderschönen Panoramablick auf die Stadt genießen.

Ebenfalls bekannt und sehenswert sind die Drei Brüder –die ältesten Häuser der Stadt, der Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus, die Oper und das Schwedentor in der Alberta Iela. Wenn man etwas abschalten will, laden die idyllischen Stadtparks zum Entspannen ein. Am besten im Park am Basteiberg mit seinen kleinen Bächen und Brücken. Eine Stadtrundfahrt der besonderen Art kann man auf der Daugava erleben.

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Platz 4: Leeuwarden – Kulturhauptstadt 2018

Dieses Jahr wurde der Titel "Europäische Kulturhauptstadt" unter anderem der niederländischen Stadt Leeuwarden verliehen. Leeuwarden haben Sie noch nie gehört? Keine Sorge, so geht es vielen. Die friesische Provinzhauptstadt im Norden der Niederlande war bisher wenig bekannt und vor allem eins: ruhig.

Dieses Jahr wird sich das aber ändern, denn in der europäischen Kulturhauptstadt 2018 ist viel Programm geplant. Zahlreiche Festivals, Ausstellungen und interessante Darbietungen bringen frische Impulse in die Stadt – bis zu vier Millionen Besucher werden erwartet. Ganz schön viel für eine 100.000-Einwohner-Stadt.

Die historische Binnenstad, die von Grachten umgeben ist, bildet das Herzstück der Stadt. Entdecken kann man die Juwelen der Altstadt bei eine rgratis Führung. Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist der Oldehove, ein 40 Meter hohe Kirchturm aus dem 16. Jahrhundert, der schief und krumm ist. Dennoch kann der Turm bestiegen werden – oben angekommen, kann man einen schönen Blick auf die Stadt genießen.

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Platz 3: Mons – Kulturhauptstadt 2015

Auf Platz 3 der europäischen Kulturhauptstädte der letzten fünf Jahre ist Mons in Belgien. Die bis dahin eher unbekannte Stadt in Wallonien, dem französischsprachigen Teil des Landes, beeindruckt mit ihrer schönen Altstadt, Weltkulturerbestätten und einem gelungenen Mix aus Alt und Neu.

Einst eine Stadt, die von Kohlebergbau und Schwerindustrie geprägt war, erstrahlt Monsheute in neuem Glanz. Ehemalige Zechen und andere Industriegebäude wurden umgebaut in moderne Veranstaltungszentren und Museen.

Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2015 sind noch weitere Museen dazugekommen, die man in Mons besichtigen kann . Zu den beliebtesten Museen gehören: Francois Duesberg Museum, Mons Memorial Museum und Doudou’s Museum.

Das historische Zentrum ist Dreh- und Angelpunkt der 95.000-Einwohner-Stadt , aber dennoch überschaubar, sodass man alle wichtigenSehenswürdigkeiten bestens zu Fuß erreicht. Hier befindet sich auch die atemberaubende gotische Stiftskirche Sainte Waudru.

Foto: Travelcircus

Platz 2: Pilsen – Kulturhauptstadt 2015

Etwa 100 Kilometer westlich von Prag befindet sich Pilsen. Die mit 168.000 Einwohnern viertgrößte Stadt in Tschechien ist vor allem für das Pilsener Bier bekannt. Was viele nicht wissen: 2015 war Pilsen europäische Kulturhauptstadt .

Der Platz der Republik ist die Seele der Stadt. Der riesige Marktplatz misst 193 mal 139 Meter und gehört damit zu den größten Marktplätzen Europas. Besonderes Highlight sind die modernen goldenen Brunnen, die einen gelungenen Kontrast zu den historischen farbenfrohen Giebelfassaden darstellen.

Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehört neben der St.-Bartholomäus-Kathedrale, der großen Synagoge und dem Renaissance-Rathaus natürlich die Pilsner Urquell-Brauerei. Täglich finden hier Führungen statt, auch auf Deutsch.

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Platz 1: Breslau – Kulturhauptstadt 2016

Die günstigste europäische Kulturhauptstadt für einen Wochenendtrip ist Breslau. Wrocław, wie die Polen die Stadt nennen, war schon lange bevor sie zur europäischen Kulturhauptstadt 2016 ernannt wurde ein beliebtes Reiseziel. Die ehemalige Hauptstadt Schlesiens gilt als eine der schönsten Städte Polens.

Das Herz der Stadt schlägt in der Altstadt mit ihren alten Prachtbauten, die mit viel Liebe zum Detail wiederaufgebaut wurden. Die beliebteste Sehenswürdigkeit in Breslau ist der Rynek , der wohl schönste Marktplatz in Europa.

Der Ursprung der Stadt und das religiöse Zentrum Breslaus befinden sich auf der Sand- und Dominsel. Über die älteste Brücke der Stadt erreicht man die Sandinsel, auf der sich die älteste gotische Kirche Polens befindet. Über eine weitere Brücke gelangt man zur Dominsel, die streng genommen aber gar keine Insel mehr ist. Hier findet man den beeindruckenden Breslauer Dom und andere imposante Kirchen. (red, 16.4.2018)

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