Uefa-Generalsekretär Giorgio Marchetti (li) und Éric Abidal bei der kurzweiligen Auslosung in Nyon.

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Der frühere französische Internationale verhinderte ein Halbfinalduell der Bullen mit Arsenal oder Atlético.

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Nyon/Salzburg – Olympique Marseille ist die letzte Hürde von Red Bull Salzburg auf dem Weg ins Finale der Fußball-Europa-League. Am Tag nach dem sensationellen Comeback beim 4:1 über Lazio Rom erhielt Österreichs Meister die Franzosen für das Halbfinale zugelost. Salzburg spielt zunächst am 26. April im Stade Velodrome von Marseille, das Rückspiel steigt am 3. Mai (jeweils 21.05 Uhr) in Salzburg.

Für die Mannschaft von Marco Rose gibt es damit ein Wiedersehen mit OM. Die beiden Klubs sind schon in der Gruppenphase aufeinandergetroffen, Salzburg hat daran gute Erinnerungen. Einem 1:0-Heimsieg durch ein Tor von Munas Dabbur (73.) Ende September folgte Anfang Dezember auswärts ein 0:0, womit die Roten Bullen ohne Niederlage den Gruppensieg holten. Schaffen die Bullen die Hürde, würde Österreichs Überraschungsteam im Finale am 16. Mai in Lyon stehen. Der zweite Teilnehmer wird zwischen Arsenal London und Atlético Madrid ermittelt.

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Glücksfee Éric Abidal bescherte den Bullen Marseille als Halbfinalgegner.
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In Salzburg geht man aber davon aus, dass die Franzosen nun schwieriger zu bezwingen sind. "Wenn man Marseille in den letzten Wochen und Monate verfolgt hat, weiß man, sie sind extrem stark. Es ist ein anderes Marseille, als wir sie im Herbst hatten", sagte Christoph Freund. Doch auch das Ziel ist klar. "Wir werden es genießen, dass wir da dabei sind. Aber wir wollen natürlich das Maximum erreichen, wir wollen natürlich in die nächste Runde", betonte der Sportdirektor.

Rose: "Haben uns beide entwickelt"

Vorsichtig und optimistisch zugleich äußerte sich Rose. "Wir haben uns beide entwickelt, jetzt geht es darum, die richtigen Mittel zu finden. Wir wissen, was es für ein schwieriges Heimspiel war, welche Druckphasen wir aushalten mussten, wo wir extrem fleißig verteidigen mussten", erinnerte sich der Coach an den Herbst. Aber "wir haben gemerkt, dass wir durchaus mithalten können."

Wie schon in den bisherigen K.o.-Runden gegen Real Sociedad San Sebastian (2:2), Borussia Dortmund (2:1) und Lazio (2:4) muss Salzburg zunächst auswärts antreten. Kein Nachteil, findet Rose. "Wir fühlen uns wohl damit, zuerst auswärts zu spielen. Wir wollen in Marseille hoffentlich ein gutes Ergebnis mitnehmen, um bei uns zu Hause die Sensation zu schaffen", erklärte der Trainer.

Auch Stefan Lainer will sich von den guten Ergebnissen gegen Olympique im Herbst nicht blenden lassen. "Marseille war damals schon ein unguter Gegner. Sie haben viel Qualität, gute Einzelspieler, die im Laufe der Zeit jetzt in Schwung gekommen sind. Ich denke, sie sind ein stärkerer Gegner als in der Gruppenphase. Wir haben uns auch verbessert, deshalb wird es sicher ein Duell auf Augenhöhe werden", meinte der Verteidiger.

Zubizarreta: "Sie waren gegen Lazio sehr stark"

In Südfrankreich kann man angesichts der anderen möglichen Gegner aus der spanischen oder englischen Topliga mit dem Los gut leben. "Das ist nicht das schlechteste Los, aber wir kennen Salzburg. Wir haben bei ihnen verloren und zu Hause unentschieden gespielt, aber das ist jetzt das Halbfinale, das wird anders", sagte OM-Sportdirektor Andoni Zubizarreta, der nicht zuletzt die Salzburger Leistung am Donnerstag hervorhob: "Sie waren gegen Lazio sehr stark."

Für den neunfachen französischen Meister aus Marseille, der sich im Viertelfinale mit dem Gesamtscore von 5:3 gegen Rasenball Leipzig durchgesetzt hat, geht es um die fünfte Teilnahme in einem Europacup-Finale. Im Meistercup gab es 1991 nach Elfmeterschießen eine Niederlage gegen Roter Stern Belgrad, im Nachfolgebewerb Champions League feierte OM 1993 mit dem Triumph über AC Milan den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Im Uefa-Cup setzte es zwei Final-Niederlagen, 1999 gegen Parma (0:3) und 2004 gegen Valencia (0:2). (APA, red, 13.4.2018)