Ein globales Massensterben ebnete den Dinosauriern den Weg. Vor 232 Millionen Jahren begannen sie ihren Aufstieg zu einer dominierenden Tiergruppe.

Illustr.: Davide Bonadonna.

Bristol – Dass die Dinosaurier und zahlreiche andere Tier- und Pflanzengruppen vor 66 Millionen Jahren mit hoher Wahrscheinlich an den Folgen eines gewaltigen Asteroideneinschlags zugrunde gingen, ist allgemein bekannt. Über ihren Ursprung und vor allem über jene Bedingungen, die ihnen eine 160 Millionen Jahre währende Erfolgsgeschichte bescherte, weiß man dagegen weit weniger.

Nun haben internationale Forscher um Massimo Bernardi vom Naturkundemuseum MUSE in Trient neue Belege für eine bereits bestehende Vermutung vorgelegt: Ein Massenaussterben, ausgelöst von heftigen mehrere Millionen Jahren andauernden vulkanischen Episoden, die schließlich zu dramatischen Klimaveränderungen führten, hat ihnen vor 232 Millionen Jahren den Weg geebnet.

Die ersten Dinosaurier gingen nach bisherigen Erkenntnissen zu Beginn des Trias vor 245 Millionen Jahren aus Archosauriern hervor. Die weltweite Ausbreitung gelang ihnen aber erst rund 13 Millionen Jahre später. Grund sei unter anderem ein extremer Klimawandel gewesen, der die Lebensbedingungen auf der Erde und im Wasser beeinflusste, berichtete ein Forscherteam aus Großbritannien und Italien im Fachblatt "Nature Communications".

Explosionsartige Ausbreitung

Für ihre Studie untersuchten die Forscher Fußabdrücke von Dinosauriern in Gesteinsformationen in den norditalienischen Dolomiten. Dort fanden sie für die frühere Periode nur wenige Spuren, aber eine rapide Ausbreitung in dem späteren Zeitraum. Zugleich wiesen Skelettfunde in Argentinien und Brasilien auf eine explosionsartige Ausbreitung der Dinosaurier nach dem Meteoriteneinschlag hin.

"Es war aufregend zu sehen, dass die Fußabdrücke und die Skelette dieselbe Geschichte erzählen", sagte der Geowissenschafter und Leitautor Massimo Bernardi vom Museo delle Scienze in Trento (Italien) und der britischen University of Bristol. "Es ist erstaunlich, wie klar der Wandel von 'keine Dinosaurier' zu 'ganz viele Dinosaurier' war." Das vorangehende Massenaussterben ermöglichte aber nicht nur den dinosauriern den Aufstieg: Auch die Vorfahren der Krokodile, Schildkröten und letztlich auch der Säugetiere profitierten davon. (APA, red, 17.4.2018)