Zusätzlicher Schutz oder unnötige Erweiterung? Due Windows Defender Browser Protection.

Grafik: Microsoft

Welches der sicherste alle Webbrowser ist, ist eine seit Jahren heiß umstrittene Frage. In der Vergangenheit bildete in dieser Hinsicht zuverlässig Microsoft mit seinem Internet Explorer das Schlusslicht der Branche. Mit Edge hat man mittlerweile aber einen neuen Browser im Angebot, der nicht zuletzt auch erheblich sicherer sein soll. Microsoft scheint dabei von dessen Schutzfunktionen dermaßen überzeugt zu sein, dass man damit auch Konkurrenzprodukte "beglücken" will.

Schutzfunktionen

Unter dem Namen "Windows Defender Browser Protection" bietet Microsoft seit kurzem eine eigene Erweiterung für Chrome an. Diese soll den Google-Browser sowohl vor Phishing-Attacken als auch bösartigen Webseiten, die Schadsoftware verbreiten, schützen.

Das klingt alles sehr nützlich, wäre da nicht ein kleines Detail: Chrome liefert unter dem Namen "Safe Browsing" all diese Schutzfunktionen schon von Haus aus bei seinem Browser mit. Allerdings behauptet Google, dass der eigene Schutz vor Phishing-Seiten besser ist als jener von Google: Während die Microsoft-Lösung 99 Prozent aller Phishing-Attacken abwehre, seien es bei Chrome lediglich 87 Prozent.

Analyse

Die Nutzer sollten sich trotzdem vorher gut überlegen, ob sie die Erweiterung wirklich installieren wollen. Immerhin gibt man damit noch einem weiteren Unternehmen vollen Zugriff auf den eigenen Browserverlauf, also darauf welche Seiten man wann besucht hat. Die Google-Lösung wird dabei übrigens nicht deaktiviert, in Zukunft werden also alle Webseiten sowohl von Microsoft als auch Google überprüft.

Die Veröffentlichung ist aber auch aus einem anderen Blickwinkel interessant: Immerhin spendiert Microsoft dem Chrome damit eines jener Features, mit dem man den Edge von der Konkurrenz abheben wollte. (red, 19.4.2018)