Mit Internet-Portalen wie Xing hat der deutsche Medienkonzern Hubert Burda Media seinen Umsatz im vergangenen Jahr kräftig erhöht: Mit einem Zuwachs von 18 Prozent auf 2,67 Mrd. Euro erwirtschaftete das Familienunternehmen einen Rekordumsatz. Dabei half auch die Übernahme der britischen Immediate-Media-Gruppe.

Zum Gewinn sagte Vorstandschef Paul-Bernhard Kallen am Donnerstag in München nur: "Wir sind insgesamt sehr angenehm profitabel." In der Digitalsparte erwirtschaftet Burda inzwischen deutlich mehr als die Hälfte seiner Erlöse. Wachstumstreiber waren das Karrierenetzwerk Xing, das Reiseportal Holiday Check und die Internetshops Cyberport und Computeruniverse.

Die großen Internetportale Facebook und Google machen auch mit medialen Inhalten zunehmend Konkurrenz und nehmen inzwischen einen Großteil der Online-Werbung ein. Xing verdient inzwischen fast alles mit Abozahlungen, sowohl von Stellensuchenden als auch von Personalabteilungen – Werbung spielt nur noch eine Nebenrolle. Bei der Partnervermittlung Elite Partner habe Burda gelernt, wie das funktioniert: "Ich habe Abonnenten auf beiden Seiten – ein Traum", sagte Kallen. Im vergangenen Jahr legte der Xing-Umsatz um 26 Prozent auf 188 Mio. Euro zu, bis 2020 will Kallen 300 Mio. Euro Umsatz erreichen.

Relationen

Im deutschen Zeitschriftengeschäft, zu dem Titel wie "Focus", "Bunte" oder "SuperIllu" gehören, erwirtschaftet Burda ein Viertel seines Konzernumsatzes. Die Verkaufs- und Werbeerlöse sinken zwar wie bei anderen Verlagen auch. Aber mit mehr als 120 neuen Zusatzgeschäften – vom Verkauf von Wein und Pullovern bis zu Lizenzgebühren für "Focus-Testsieger"-Label und "Fit for Fun"-Getränken – legte die Sparte trotzdem leicht zu. Die Anzeigenerlöse sind hinter die Verkaufs- und den Zusatzerlöse inzwischen auf den dritten Platz abgerutscht.

Das ausländische Verlagsgeschäft leidet unter dem Einbruch der Nachfrage in Russland und der Ukraine. Mit dem Kauf der Immediate-Media-Gruppe sind die Rückgänge der vergangenen Jahre aber mehr als ausgebügelt. Auch bei den Immediate-Media-Zeitschriften machen die Verkaufs- und Anzeigenerlöse nur noch 16 Prozent des Umsatzes von 230 Mio. Euro aus.

Für das laufende Jahr peilt Kallen einen leichten Umsatzanstieg auf 2,8 Mrd. Euro an. Das Verlagsgeschäft im Inland wie im Ausland und jedes einzelne digitale Geschäftsfeld sollten zulegen. Burda Media beschäftigt 12.000 Mitarbeiter, rund 5.000 davon in München, Offenburg und Hamburg. (APA, 19.4.2018)