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Der laute Ton der Brandschutzanlage zerstörte im Rechenzentrum von Digiplex zahlreiche Festplatten.

Foto: Reuters

Dass Server und Computerhardware im Allgemeinen weder Hitze, Feuchtigkeit oder Erschütterungen mag, dar als Allgemeinwissen angesehen werden. Dass auch hoher Lärm eine Problem darstellen kann, dürfte allerdings weniger bekannt sein.

Just diese Empfindlichkeit ist nun aber am vergangenen Mittwoch bei einem Vorfall im schwedischen Rechenzentrum Digiplex zum Tragen gekommen. Infolge eines Feueralarms wurden die Services verschiedener Banken und auch die Tech-Börse Nasdaq lahmgelegt, berichtet Bleeping Computer.

Lauter Ton zerstört Festplatten

Am frühen Morgen war laut Angaben von Digiplex der Feueralarm ausgelöst worden. Da eine Brandlöschung mit Wasser in einem Serverzentrum keine gute Option ist, hat man dort ein mit Schutzgas arbeitendes System installiert. Dieses wird mit hohem Druck versprüht, was allerdings ein enorm lautes Geräusch erzeugt.

Dieser soll zur Zerstörung von Festplatten geführt haben, woraufhin rund ein Drittel aller Server ausfielen. Infolgedessen konnte der Nasdaq-Handel in Schweden, Dänemark, Finnland, Island und im Baltikum nicht um acht Uhr morgens beginnen, dazu kam es auch zu IT-Problemen bei zwei finnischen Banken. Erst gegen 14 Uhr waren die Probleme mit einem Backup-System gelöst worden. Einzig in Norwegen startete der Handel regulär.

Zuwenige Server in ganz Schweden

Laut Digiplex mietet Nasdaq Nordic lediglich Stellplatz in den Datenzentrum, verwendet aber eigene Hardware. Es habe "in ganz Schweden nicht genug Server" gegeben, um die ausgefallenen Computer schnell zu ersetzen, erklärte dazu Nasdaq, sodass man letztlich neue Rechner einfliegen lassen musste.

Es handelt sich nicht um den ersten Ausfall, der durch den Lärm eines Feueralarm-Systems verursacht wurde. 2016 fiel ein Rechenzentrum der rumänischen ING Bank aus den gleichen Gründen für zehn Stunden aus. (red, 23.04.2018)