"Wir müssen uns geschlossen gegen solche Stimmen erheben", sagt Daniel Barenboim hinsichtlich der umstrittenen Vergabe des Echo-Preises an die Rapper Kollegah und Farid Bang.

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Berlin – Die Liste an Echo-Preisträgern, die ihre Auszeichnungen wegen des Eklats um die prämierten Rapper Kollegah und Farid Bang zurückgeben, wird immer länger: Nun gibt auch der argentinisch-israelische Pianist und Dirigent Daniel Barenboim seine Auszeichnungen gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin und dem West-Eastern Divan Orchestra zurück.

Er habe die Diskussion über die Echo-Auszeichnung "für ein Rap-Album, dessen Texte eindeutig als antisemitisch, frauenfeindlich, homophob und allgemein menschenverachtend zu charakterisieren sind, mit großer Bestürzung verfolgt", schrieb Barenboim am Montag. "Wir müssen uns geschlossen gegen solche Stimmen erheben und dürfen sie nicht auch noch dadurch bestärken, dass wir sie mit Preisen auszeichnen und dadurch legitimieren." Aus diesem Grund habe er sich entschieden, seine Auszeichnungen zurückzugeben: "Kommerzielle Interessen dürfen nicht überwiegen, wenn es um so essenzielle Fragen des Anstands und unserer Menschlichkeit geht." (red, 23.4.2018)