Wien – Anlässlich des 100. Geburtstages des 2004 verstorbenen österreichischen Widerstandskämpfers und ehemaligen KZ-Häftlings Ferdinand Berger hat das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) gemeinsam mit Bergers Sohn und Enkelsohn den Ferdinand Berger-Preis ins Leben gerufen.

Das DÖW vergibt den Preis jährlich – beginnend mit 2018 – an Personen, die "durch wissenschaftliche oder publizistische Leistungen oder durch besonderes öffentliches Auftreten einen markanten Beitrag gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus, Rassismus oder demokratiegefährdendes Verhalten geleistet haben".

Preis an Zöchling und Sailer

Dieses Jahr geht der Preis an profil-Journalistin Christa Zöchling und den Kriminalbeamten und Datenforensiker Uwe Sailer. Zöchling kam über die Arbeiter-Zeitung und den Kurier 1992 zum profil und setzt sich in ihrer Berichterstattung und auch in Buchbeiträgen mit Rechtsextremismus und Rechtspopulismus auseinander. Uwe Sailer ist pensionierter Kriminalbeamter und Datenforensiker, der sich immer "aktiv gegen neonazistische Umtriebe engagierte. Im Rahmen seiner jahrzehntelangen Arbeit als Datenforensiker war er bestrebt, den Bestimmungen des NS-Verbotsgesetzes auch in der digitalen Welt Geltung zu verschaffen", schreibt das DÖW. Die Preisverleihung findet am 26. April im Wiener Rathaus statt.

Juryvertreter

Der von Ernst Berger und René Berger gestiftete Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Nominierung erfolgt durch eine Jury des DÖW. Neben Ernst und René Berger waren Sprachsoziologin Ruth Wodak, Corinna Milborn (Puls 4), Kinderpsychiater und Schriftsteller Paulus Hochgatterer, STANDARD-Vorstand Alexander Mitteräcker, Gerhard Baumgartner (Wissenschaftlicher Leiter des DÖW) und Christine Schindler (Projektmanagerin und Lektorin im DÖW) in der Jury vertreten. (red, 24.4.2018)