Nach dem Scheitern von Sanierungsbemühungen, wurde ein Konkursverfahren eingeleitet. Die hohen Forderungen der Wienwert-Gläubiger könnten in einem Totalausfall münden.

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Wien – Die Pleite der WW Holding AG (vormals Wienwert Holding AG) nimmt immer dramatischere Formen an. Rund 150 Gläubiger haben Forderungen von etwa 79 Millionen Euro angemeldet, samt den schon bekannten 35,3 Millionen Euro Anleihegläubiger-Forderungen. Ein Totalausfall sei möglich, erklärte der KSV1870 am Dienstag nach der Prüfungstagsatzung am Handelsgericht Wien.

Es sei "derzeit völlig ungewiss, ob es überhaupt zu einer Quotenverteilung an die Gläubiger kommen wird" – selbst im besten Fall werde die Quote lediglich ein geringes Ausmaß erreichen können, betonte die Gläubigerschutzorganisation. Bei realistischer Betrachtung sei "auch ein Totalausfall nicht gänzlich auszuschließen". Die konkursmäßige Abwicklung des Schuldnerunternehmens durch Insolvenzverwalter Norbert Abel werde aus heutiger Sicht "aufgrund der Komplexität des Verfahrens noch einige Zeit in Anspruch nehmen".

Konkursverfahren

Nach dem Scheitern von Sanierungsbemühungen geht es hier seit Februar um ein Konkursverfahren. Die 35,3 Mio. Euro Anleihe-Forderungen wurden von rund 900 Anleihegläubigern erhoben. Neben dem WW-Holding-AG-Insolvenzverfahren wurden zwischenzeitig über mehr als zehn weitere Konzerngesellschaften, vor allem auch über das Vermögen der Wienwert AG, Konkursverfahren eröffnet. Wie der STANDARD bereits berichtete, hat sich im Schatten der Insolvenz der Wienwert AG die staatliche Bundespensionskasse (BPK) aus ihrer Kooperation mit der Wienwert-Gruppe verabschiedet.

Die BPK hat bald nach Insolvenzeröffnung ihr Aufgriffsrecht für die drei gemeinsamen Projektgesellschaften ausgeübt. Die Pensionskasse hat ab 2017 mit der Wienwert AG zusammengearbeitet – über den luxemburgischen Fonds Wohnen Plus. Der Fonds, dessen einziger Anleger die BPK zuletzt war, hat sich mit der Wienwert AG an drei Immobilien beteiligt, gemäß Syndikatsvertrag sollte die Finanzierung 50/50 erfolgen. (red, APA, 24.4.2018)