Bildung ist fraglos die beste, wirkungsvollste und nachhaltigste Wirtschaftsförderung. Hochtechnologisierte Industrieunternehmen siedeln sich natürlich dort an, wo sie ein Maximum an bestens ausgebildeten Kräften erwarten können. Alte Subventionspolitik mag noch eine Rolle spielen, aber sicher nicht mehr die entscheidende. Forschung, Bildung, Lehrwerkstätten: Das sind heute die Assets, die Regionen anbieten müssen.

Und so begründete auch der Vorstandsvorsitzende der Voestalpine AG, Wolfgang Eder, die Entscheidung seines Konzerns für das neue Stahlwerk im obersteirischen Kapfenberg – der erste Neubau eines Stahlwerkes in Europa seit 40 Jahren – unter anderem mit der Forschungs- und Bildungsqualität im steirischen Oberland.

Bildung, Ausbildung, Forschung, das sind die Faktoren, die die Politik gestalten kann – was in der Obersteiermark durchaus Wirkung zeigte. Mit einer auf die Industrieentwicklung reagierenden Fachhochschule und dem wissenschaftlichen Back-up der Montanuniversität in Leoben wurden Rahmenbedingungen für den "Wiederaufbau" der seinerzeit von der Stahl- und Verstaatlichtenkrise schwer gebeutelten alten Industrieregion geschaffen.

Wie absurd und fern jeglicher volkswirtschaftlichen Logik muten da jetzt Meldungen an, wonach die Regierung beim AMS auch bei wichtigen Teilen der Ausbildung – den Lehrwerkstätten – den Sparstift ansetzen will. (Walter Müller, 24.4.2018)