Bei dem mutmaßlichen Bitcoin-Pyramidenspiel Cointed haben tausende Österreicher Geld verloren.

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Wien – Im mutmaßlichen Pyramidenspiel des Bitcoin-Portals Optioment hat sich eine Schlüsselperson via Anwalt bei der "Presse" gemeldet. Jener Tiroler, der die Verbindung zwischen mysteriösen Drahtziehern und den österreichischen Organisatoren des Pyramidenspiels hergestellt hat, sei zwar seit Monaten auf einer Dienstreise in Asien, wolle aber "in einigen Monaten" in Österreich aussagen, so sein Anwalt.

Der Tiroler sei nicht auf der Flucht und werde nach Österreich zurückkehren, sagte Anwalt Andreas Pollak der "Presse". Den Zeitpunkt dieser Rückkehr will der Anwalt zum Schutz seines Klienten aber nicht verraten.

Hauptverdächtig in der Affäre, bei der tausende Österreicher Geld verloren haben, sind ein Däne und ein Lette, die nur als Lucas M. und Alex P. bekannt sind und deren Existenz nicht gesichert ist. Anwalt Pollak bestätigt aber, dass sein Mandant den Kontakt zwischen Lucas M. und drei Österreichern, ein Niederösterreicher und zwei Brüder aus der Steiermark, hergestellt habe. Diese drei wiederum haben Optioment in Österreich organisiert und beworben. Sie sehen sich, ebenso wie der Tiroler, als Opfer der mysteriösen Hintermänner.

"Ein paar Mal Kontakt"

Auch sein Tiroler Mandant habe Geld in Optioment investiert und verloren, sagt Pollak. Sein Mandant und Lucas M. hätten sich aus der Bitcoin-Szene gekannt. Es habe "zuvor ein paar Mal geschäftlichen Kontakt, aber keine enge regelmäßige Geschäftsbeziehung" gegeben, so Anwalt Andreas Pollak: "Unser Mandant hat mit Lucas M. seit mehr als einem Jahr keinen Kontakt."

Der Tiroler war auch Mitbegründer der Bitcoin-Firma Cointed, die ihrerseits jede Beteiligung an Optioment bestreitet. Der Tiroler sei seit Ende 2017 nicht mehr für Cointed tätig. Bis März sei er allerdings noch als CEO der in Hongkong registrierten Cointed-Gesellschaft aufgetreten, schreibt die "Presse". Auch im Firmenbuch finde man seinen Namen noch unter den Anteilshaltern. Ein Fehler, so Anwalt Andreas Pollak in der Zeitung. Der Mitbegründer habe bereits alle Cointed-Anteile abgegeben. "Es wird möglicherweise noch eine Weile dauern, bis sein Ausstieg auch im Firmenbuch in Hongkong ersichtlich ist, da dies üblicherweise mehrere Monate in Anspruch nimmt", heiße es dazu von Anwalt Andreas Pollak. (APA, 26.4.2018)