Ötzi.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Während heute selbst Laien einen vermeintlich präzisen Befund allzu schnell parat haben, waren im Jahr 1991 sogar die Experten zurückhaltend: "Ich kann sagen, er ist sicher tot, liegt schon lange hier oben, wahrscheinlich im Wasser, sehr lange im Eis", sagte der ältere Gerichtsmediziner und meinte jenen Mann, der später als Ötzi in die Annalen Tirols eingehen sollte. Nicht der DJ, sondern die Gletschermumie, die 1991 nach gut 5000 Jahren im Eis zum Vorschein kam, um viele Rätsel aufzugeben.

An den frischen Leichenfund von damals erinnert der ORF jetzt mit einem Beitrag aus der Bundesländerschiene Tirol heute vom 23. September 1991 – zu sehen in der TVthek, wo anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums Schmankerln aus Bundesland heute ausgegraben wurden.

Warum der Mann im Eis zuerst von einem Gerichtsmediziner analysiert und nicht etwa von Archäologen oder Historiker inspiziert wurde, erklärt der Sprecher einfühlsam und einleuchtend zugleich: Im Hubschrauber sei wohl nicht genug Platz gewesen, um ein größeres Team zu befördern. Da musste der Gerichtsmediziner die alleinige Verantwortung tragen. Und er befand sich mit seiner Einschätzung schließlich auf sicherem Terrain. Der Mann war tot. So tot, dass er gleich in einen Sarg gehievt wurde.

Dass kleine Probleme oft große Themen sind, zeigt ein anderer Beitrag – ebenfalls aus dem Jahr 1991. Die Fußgängerzone in Eisenstadt wurde neu gepflastert, entpuppte sich aber als Stolperfalle. Eine Frau kam zu Sturz, sie brach sich die Hand. Trockener ORF-Kommentar: "Schon öfter haben Knochen gegen den harten Granitstein den Kürzeren gezogen." Poetisch schön. Auf weitere 30 Jahre Bundesland heute! (Oliver Mark, 26.4.2018)