Wien – Sie sollen mit ihren Aussagen dafür gesorgt haben, dass es Ende Februar zu einer rasch angesetzten Razzia beim Verfassungsschutz gekommen war: Die Rede ist von vier bislang anonymen Zeugen, deren Identität von der Staatsanwaltschaft unter Verschluss gehalten worden ist.

Nun hat die "Presse" die Zeugen enthüllt. Es soll sich dabei unter anderem um die ehemaligen BVT-Mitarbeiterin Ria-Ursula P. handeln. Brisant ist das, weil ihr Ehemann als möglicher hochrangiger Beamter im freiheitlichen Außenministerium gehandelt wird. Schon in seinem Bundespräsidentschaftswahlkampf nannte ihn der jetzige Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) als möglichen Präsidialchef. Neben P. soll auch der ehemalige Abteilungsleiter Martin W., der als Urheber des ominösen "Dossiers" an Vorwürfen gegen das BVT gilt, als Zeuge aufgetreten sein.

Andere Aussagen kamen offenbar von einem Vertrauten von W. und einem EDV-Mitarbeiter. Die Identität der Zeugen wird die Vorwürfe rund um eine Umfärbeaktion durch die FPÖ nicht verstummen lassen. Für die Beschuldigten gab es diese Woche erstmals einen Etappensieg, als ein Gericht eine vorläufige Suspendierung aufhob. (red, 26.4.2018)