Die Geschichte von Burg aus Glas basiert auf dem Buch von Nicola Yoon Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt, das im Vorjahr auch verfilmt wurde. Erzählt wird von einer jungen Frau, die einer schweren Immunerkrankung wegen ein Leben in steriler Isolation an der Seite ihrer Mutter zu führen gezwungen ist.

Das Theater Delphin in Wien hat den Stoff für ein inklusives Musiktheater adaptiert und gastiert damit im Theater Brett. Lediglich dreimal, für öfter reicht das Geld nicht.

Ein weißer Holzrahmen fasst die sterile Welt der 17-Jährigen Maddy (Katharina Kellner) ein, die neidvoll auf das Leben da draußen blickt. Entgegen dem Verbot ihrer Mutter lädt sie den gewitzten Olly (Valentin Schuster) zu sich ein. Und am Ende werden die zwei eine Reise nach Hawaii machen.

Zuvor aber hat das Regieteam Gabriele Weber und Georg Wagner – sie haben das inklusive Theater Delphin vor 18 Jahren gegründet – noch einige Nebenstränge eingebaut, die dem sozialen Leben rundherum ein Gesicht geben. Und zudem gibt Ivana Veznikova als Professorin unter einem rosa Glitzerhut wissenschaftliche Ezzes zum Immundefekt oder ganz allgemein zur Praxis des Küssens. Oder legt die Tanzlehrerin (Sinah Stamberg) ein Carmen-Solo hin.

Zwangsläufig wirkt in dieser stimmungshebenden Inszenierung manches amateurhaft (z. B. die schwache Stimmgebung), aber kein Wunder, ist die Ausbildung doch nicht allen zugänglich. (afze, 27.4.2018)