Yangon (Rangun) – Die ersten Monsunausläufer haben die riesigen Flüchtlingslager der muslimischen Rohingya in Bangladesch erreicht. Mehr als 100.000 Menschen seien dort in Gefahr, weil ihre Zelte und Behausungen in Gebieten lägen, die oft überschwemmt würden, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk UNICEF am Dienstag in Genf.

Vor wenigen Tagen hätten Helfer während eines Sturms zahlreiche Kinder auf den Dächern ihrer Behausungen gesehen, die verhindern wollten, dass der Sturm die Plastikplanen fortreiße, sagte UNICEF-Sprecher Christophe Boulierac.

Knapp 700.000 Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya sind seit vergangenem August vor Gewalt aus Myanmars Bundesstaat Rakhine in das überwiegend muslimische Nachbarland Bangladesch geflohen. Myanmar erkennt die Rohingya nicht als Staatsbürger an.

Die Flüchtlinge berichten von Hinrichtungen, Vergewaltigungen und Brandstiftung in ihrer myanmarischen Heimat. Myanmar hat unter dem Druck der internationalen Gemeinschaft zwar einer Rückkehr der Rohingya zugestimmt. Die UN rechnen aber nicht damit, dass die Bedingungen dafür in nächster Zeit wirklich geschaffen werden. (APA, 1.5.2018)