Köln – Der Frauenanteil in Deutschlands Führungsetagen ist vergleichsweise gering – doch Frauen bewerben sich auch seltener auf Führungspositionen. Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) der Bewerbungen kommt von Frauen, wie eine am Montag vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln veröffentlichte Studie ergab.

Das entspricht demnach fast dem Anteil von 29 Prozent an weiblichen Führungskräften. Zugleich seien aber fast 45 Prozent aller Beschäftigten Frauen.

"Hindernisse beseitigen statt Quotenregelung"

In mehr als vier von zehn Unternehmen wird laut IW sogar gerade einmal jede zehnte Bewerbung um eine leitende Funktion von einer Frau eingereicht. Für die Studie der WirtschaftsforscherInnen wurden rund 1.200 Personalverantwortliche und Geschäftsführer befragt.

Der geringe Anteil von Bewerberinnen um Führungspositionen mache deutlich, "dass politische Quotenregelungen in diesem Bereich am Ziel vorbeigehen", zeigte sich IW-Arbeitsmarktexperte Oliver Stettes überzeugt. Stattdessen müsse das Augenmerk daraufgelegt werden, "Hindernisse zu beseitigen, die Frauen möglicherweise von einer Bewerbung abhalten". In erster Linie gehe es dabei um eine bessere und flächendeckende Kinderbetreuung. (APA, AFP, 2.5.2018)