Bei einer Pressekonferenz stellten das Abwehramt und Partner die diesjährige Cyber Security Challenge vor.

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Am Mittwoch beginnt zum siebenten Mal die Austria Cyber Security Challenge, der größte Hackerwettbewerb Österreichs, der vom Bundesheer mitorganisiert wird. Ziel ist es, Nachwuchstalente im Bereich Internetsicherheit zu finden. Studenten, Lehrlinge und Schüler haben die Möglichkeit, ihr Können bei verschiedensten Aufgaben unter Beweis zu stellen. Neu ist, dass es neben den Bewerben für Jugendliche auch eine Staatsmeisterschaft ohne Alterslimit gibt.

Aufgaben lösen

Konkret ist gefragt, bestimmte Rätsel zu lösen – etwa Programmierfehler aufzufinden oder Schwachstellen zu beheben–, wie Daniel Marth, Teamleiter des österreichischen Teams und mehrfacher Finalist des Wettbewerbs, bei einer Pressekonferenz erzählt.

Jüngere Hacker treten in zwei Altersklassen an: Einerseits gibt es die Junioren zwischen 14 und 20 Jahren, andererseits die Senioren zwischen 21 und 25 Jahren. Bei einem weiteren Wettbewerb gibt es auch für ältere Interessierte eine Möglichkeit teilzunehmen.

Das Finale findet im Oktober in Alpbach statt. Da werde man einem Team zugewiesen, das man zuvor nicht kennt, und muss zusammen gegen andere spielen, sagt Marth. "Organisation und Kommunikation wird so auch abgefragt."

European Cyber Security Challenge

Im vergangenen Jahr versuchten rund 600 Schüler und Studenten ihr Glück. Sieger bilden das österreichische Team, das am Finale der European Cyber Security Challenge teilnimmt. Da sei es neben technischen Rätseln gleichermaßen wichtig, sich verteidigen und angreifen zu können. Beispielweise erhalte man "eine Fotogalerie mit Sicherheitslücken", erzählt Marth. "Nun muss man den eigenen Dienst sicher machen, die Lücken gegnerischer Teams aber ausnutzen, um an Informationen zu kommen."

Nachwuchshacker finden

Die Veranstaltung wird vom Verein Cyber Security Austria gemeinsam mit dem Abwehramt organisiert und unter anderem vom Bundeskanzleramt und dem Mobilfunker A1 unterstützt. Sinn ist es, Nachwuchs im Bereich der Cybersicherheit zu finden und "Talente zu fördern", sagt Rudolf Striedinger, der Leiter des Abwehramts. "Im militärischen Bereich ist es ein Um und Auf, kritische Infrastrukturen der Republik cybersicher zu machen und dabei zu unterstützen", begründet er die fortlaufende Unterstützung. Expertenwissen sei kritisch und führe zu einem immer größeren Kampf auf dem Arbeitsmarkt.

Digitale Strategie veraltet

Hier gelte es auch zu fördern, merkt Erich Albrechtowitz vom Bundeskanzleramt an. Talente müssten erst zu solchen gemacht werden. Eine gelungene Digitalisierung erfordere eine digitale Sicherheit in allen Bereichen. "Unsere jetzige Strategie ist fünf Jahre alt – in der IKT heißt das, dass wir einen Anpassungsbedarf haben: neue technische Möglichkeiten, neue Bedrohungsmöglichkeiten – früher waren Großrechenanlagen nötig, heute können das Kleingruppen." Aus diesem Grund soll die Strategie künftig alle drei Jahre aktualisiert werden.

"Talentsharing"

Nicolai Czink, Innovationsmanager bei A1, glaubt, dass talentierte Fachkräfte in dem Bereich künftig geteilt werden könnten, etwa auf wirtschaftlicher Basis. "Firmen machen andere Firmen sicherer", sagt er. "Durch die Digitalisierung wird das Sharing immer stärker. Ich erwarte so was im Cyberbereich."

Offensiv

Einen Vorzug eines Berufs beim Abwehramt sieht Striedinger auch: Insbesondere für "sein Haus" gelte, dass es jener Teil ist, der offensiv ist. "Man beschäftigt sich auch mit der Cybersicherheit anderer, nicht nur mit der eigenen." (muz, 2.5.2018)