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Großbritanniens Gesundheitsminister Jeremy Hunt machte am Mittwoch einen "Fehler in einem Computer-Algorithmus" verantwortlich für die Panne.

Foto: AP/Matt Dunham

London – Wegen einer Panne im britischen Programm für Brustkrebsvorsorge sind über Jahre hinweg abschließende Tests versäumt worden. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in London mitteilte, erhielten rund 450.000 Frauen keine Aufforderung zur einer Abschluss-Untersuchung, was wiederum zu etwa 270 vorzeitigen Todesfällen geführt haben könnte.

Gesundheitsminister Jeremy Hunt entschuldigte sich vor dem Parlament für die Versäumnisse und machte einen "Fehler in einem Computer-Algorithmus" dafür verantwortlich.

In England werden Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren normalerweise alle drei Jahre automatisch zur Brustkrebsvorsorge beim Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) aufgefordert. Von 2009 bis Anfang 2018 erhielten aber schätzungsweise 450.000 Frauen keine Einladung für die abschließende Vorsorgeuntersuchung, die zwischen dem 68. und 71. Geburtstag bei ihnen eingehen sollte.

Leben von bis zu 270 Frauen verkürzt

Hunt sagte, es sei nicht klar, ob die Versäumnisse zu gesundheitlichen Schäden oder zu Todesfällen geführt hätten. Es sei aber möglich, dass das Leben von 135 bis 270 Frauen durch ausgefallene Untersuchungen verkürzt worden sei. Der Minister ordnete eine unabhängige Untersuchung dazu ein. Emma Greenwood vom britischen Krebsforschungszentrum erklärte, es sei "sehr besorgniserregend", dass über einen langen Zeitraum so viele Frauen keine Einladung zur Abschluss-Vorsorgeuntersuchung erhalten hätten. (APA, 2.5.2018)