Athen – Ein Kanonenboot der griechischen Marine und ein türkischer Frachter sind am Freitag leicht seitlich kollidiert. Bei dem Zwischenfall südöstlich der griechischen Insel Lesbos sei niemand verletzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Athen mit. Auch seien keine nennenswerten Schäden an den Schiffen entstanden.

Der Frachter bewegte sich nach dem Zwischenfall in Richtung der nahegelegenen türkischen Küste. Es ist der dritte Zwischenfall dieser Art seit Jahresbeginn. Im Jänner war es zu einer seitlichen Kollision zwischen Booten der Küstenwache der beiden Nato-Staaten gekommen. Im Februar hatte ein türkisches Patrouillenboot ein griechisches Boot der Küstenwache gerammt. Auch damals war niemand verletzt worden. Die Kollisionen gelten aber als Anhaltspunkt für die wachsenden Spannungen zwischen den beiden Ländern.

Die beiden Nachbarstaaten streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis. 1996 hatte der Streit um die unbewohnten Felseninseln die beiden Nato-Staaten an den Rand eines Krieges gebracht. Ein bewaffneter Konflikt konnte im letzten Moment nach einer diplomatischen Intervention der USA abgewendet werden. Seitdem bemühten sich Athen und Ankara um Entspannung – doch seit einiger Zeit stehen die Zeichen nun wieder mehr auf Konfrontation. (red, APA, 4.5.2018).