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Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilt den Antisemitismus. Er sah sich zu der Aussage gedrängt, nachdem er am Wochenende noch den Juden eine Schuld am Holocaust gegeben hatte.

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Jerusalem/Ramallah – Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat sich für seine jüngsten Äußerungen über Juden entschuldigt. Er verurteile den Holocaust und "Antisemitismus in all seinen Formen", erklärte Abbas am Freitag.

Wenn seine Äußerungen Menschen beleidigt hätten, "speziell Menschen jüdischen Glaubens, entschuldige ich mich bei ihnen", hieß es einer von Abbas veröffentlichten Mitteilung. Er wolle erneut seinen "vollen Respekt für den jüdischen Glauben wie auch allen anderen monotheistischen Religionen" bekunden. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman lehnte die Entschuldigung ab und nannte Abbas einen "miesen Holocaust-Leugner".

Am Montag hatte Abbas in einer Rede vor dem Palästinensischen Nationalrat noch nahegelegt, dass die Beziehungen der Juden zum Bankwesen mit der jahrhundertelangen Judenfeindlichkeit und somit auch der Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nationalsozialisten zu tun gehabt hätten.

Erst am Donnerstagabend war Abbas wieder zum Chef des Exekutivrats der PLO gewählt worden. Seine Aussagen vom Wochenende waren dabei kein Thema. Der heute 83-Jährige war 2005 zum Palästinenserpräsidenten gewählt worden. Eine weitere Wahl gab es seither nicht, obwohl eine Amtszeit des Präsidenten eigentlich auf vier Jahre begrenzt ist. (APA, 4.5.2018)