Herr Johann Gudenus ist als Klubobmann des FPÖ-Parlamentsklubs der zweite Mann der FPÖ. Außerdem ist er ein notorischer Verbreiter von schwach codierten, kaum zu missverstehenden antisemitischen Verschwörungstheorien. Die Doku dazu liefert die (neu aufgesetzte) Website stopptdierechten.at des ehemaligen Grünen-Abgeordneten Karl Öllinger.

Gudenus behauptete kürzlich, es gebe "stichhaltige Gerüchte" (!), wonach George Soros, der unter anderem NGOs im Kampf gegen kommunistische Regime finanziert hat, den teuflischen Plan habe, Europa mit Muslimen zu überschwemmen.

Das ist paranoider Quatsch, Gudenus postet aber schon seit Frühjahr 2017 auf Facebook und Twitter Dinge dieser Qualität über Soros: "(...) der Oberpate der internationalen Finanz- und Spekulationsmafia. Genau derjenige, der weltweit Revolutionen sowie 'Flüchtlingsströme' steuert und Länder in den Ruin stürzt. Man sollte ihn zur Persona non grata erklären." Seine "Quellen" sind rechtsextreme Publikationen.

Ausgelöst werden durch Gudenus dann Posts wie der von "Kevin Rom": "Ich habe immer schon gesagt, dass es ein hinterhältiger US-jüdischer Plan ist!"

Dass Gudenus auch Sebastian Kurz beschuldigt hat, von Soros finanziert zu sein, müssen sich die beiden Regierungspartner ausmachen. Dass so jemand Klubobmann einer Parlamentspartei ist, fällt unter demokratische Unkultur. (Hans Rauscher, 7.5.2018)