Nicht bloß ein Soundbar sondern auch einen Medienbox: Der JBL Link Bar.

Foto: Google

Um Googles SmartTV-System Android TV war es im letzten Jahr vergleichsweise ruhig geworden. Zwar findet sich das System in vielen Fernsehern von Sony und Co, ansonsten schien man aber eher darauf bedacht zu sein, die Software bei Kabelbetreibern unterzubringen. Nun gibt es aber neuen Wind für den Consumerbereich – und dabei zeigt sich auch, in welche Richtung Googles weitere Strategie in Richtung Medien-Hardware geht.

JBL Link Bar

Gemeinsam mit JBL hat Google einen Soundbar entwickelt, der zusätzlich mit Android TV ausgestattet ist. Der JBL Link Bar kann entsprechend auch via Google Assistant sprachgesteuert werden, und passende Ergebnisse am Fernseher ausgeben, also etwa Filme und Serien abspielen oder auch Wissensinformationen oder das Wetter an dieser Stelle darstellen.

Android

Eine Fernbedienung gibt es bei dem Gerät hingegen nicht, insofern darf mit Spannung erwartet werden, wie gut die Steuerung von Android TV ohne einer solchen funktionieren wird. Google betont aber, dass selbst der Wechsel zwischen verschiedenen Videoquellen künftig ohne Fernbedienung funktionieren will.

Der JBL Link Bar kann aber natürlich auch genutzt werden, wenn der Fernseher gerade aus ist. Dabei agiert er dank Google Assistant-Integration dann ähnlich wie ein smarter Lautsprecher a la Google Home oder Amazon Echo.

Strategisches Umdenken

Interessant ist diese Ankündigung nicht zuletzt deswegen, weil sie ein Umdenken bei Google signalisiert. Bisher kam für solche Geräte immer "nur" Google Cast zum Einsatz, über das Inhalte vom Smartphone an den Fernseher geschickt werden können. Mit der Integration von Android TV kombiniert man all dies nun zu einem einheitlichen System, wobei die Oberfläche das bisherige Angebot also erweitert.

Foto: Google

Bei der Google I/O 2017 hatte Google noch ein neues Interface vorgezeigt, mit dem man eigentlich sein Chromecast um grafisches Feedback erweitern wollte. Aus diesem ist aber – bis auf einzelne Experimente – nichts geworden. Insofern ist davon auszugehen, dass man sich hier umentschieden hat, und lieber gleich zu Android TV greift – das ohnehin auch mit Google-Cast-Support ausgestattet ist.

Offene Fragen

Details zur Hardwareausstattung des JBL Link Bar gibt es bisher noch nicht, verteilte Produktfotos weisen aber unter anderem auf vier HDMI-Anschlüsse, eine Miniklinkenbuchse und einen Ethernet-Port hin. Zum Preis schweigt man bisher ebenfalls, was wohl daran liegen mag, dass es noch bis Herbst dauern wird, bis der Soundbar auch erhältlich sein wird.

Zahlen

Jenseits der aktuellen Neuankündigung zeigt sich Google übrigens mit der Entwicklung von Android TV sehr zufrieden. Gerade die Deals mit zahlreichen Kabelanbietern hätten dazugeführt, dass das System ordentlichen Aufwind habe. So hätte sich die Zahl der neuen Nutzer im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. (Andreas Proschofsky, 7.5.2018)