Der zuletzt vielgescholtene Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) hat dank eines eigens dafür geschaffenen Projekts namens Sound Einsparungen bei den Sachkosten erzielt. Das ist die gute Nachricht. Die andere Seite der Medaille ist, dass dieser Erfolg zu teuer erkauft wurde: Allein für Sound wurden externe Berater engagiert, die nur zwischen 2014 und 2016 fast 25 Millionen Euro erhielten. Die vom Wiener Stadtrechnungshof errechnete Einsparung in diesem Zeitraum betrug rund 30 Millionen Euro.

Bezeichnend ist, dass laut den Prüfern bei einer Reihe von Einsparungen aber nur eine geringe Beteiligung der Berater festzustellen war. Sprich: Innerhalb des KAV wäre man auf viele Sparpotenziale auch von selbst gekommen. Statt die Beraterhonorare angesichts vergleichsweise mickriger Erfolge zurückzufahren und Fehler einzuräumen, verteidigt der Spitalsträger sein Tun: Man habe "ein Vielfaches" der ausgegebenen Kosten eingespart.

Diese Rechnung ist aber recht eigenwillig: Der KAV hat die Kostenprognosen nämlich viel zu hoch angesetzt: Wer damit rechnet, heuer 1000 Euro für den Italien-Urlaub auszugeben, der im Vorjahr 800 Euro gekostet hat – und der dann in der Endabrechnung mit nur 900 Euro zu Buche schlägt, hätte sich demnach auch etwas erspart. Der KAV muss Kosten für Berater und daraus resultierende monetäre Erfolge mehr in vertretbare Relation bringen.(David Krutzler, 8.5.2018)