Der TV-Produzent Rick McGuire war neu in New York City. Schnell bemerkte er, welche "verrückten Dinge" man dort beim U-Bahnfahren sieht. "Also beschloss ich, all das auf einer Webseite zu sammeln." Aus der Webseite wurde mittlerweile ein Instagram-Account, und noch dazu ein ziemlich erfolgreicher: Die "Subway Creatures" erreichen 850.000 Fans und sind oft Ausgangspunkt für virale Clips und Fotos.

Hommage statt Spott

Mittlerweile finden sich dort nicht mehr nur Fotos von McGuire; Fans aus der ganzen Welt schicken ihre Aufnahmen an die Seite. In einem Interview gibt der New Yorker an, Menschen nicht bloßstellen zu wollen. "Es geht mir um die normale Bevölkerung, die beim Pendeln vielleicht lustige Kostüme anhat", sagt McGuire. Die Seite soll eine Hommage an das wilde Leben in der Großstadt sein.

Privatsphäre

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Der Bloomberg-Journalist Adam Satariano schreibt etwa, ein großer Fan der Seite gewesen zu sein – bis er sich darauf plötzlich selbst entdeckte. Jemand filmte ihn dabei, als er wütend mit einer Grimasse auf sein Smartphone eintippte. Satariano kontaktierte McGuire, der das Video sofort von der Seite nahm.

Während die rechtliche Situation in den USA locker ist, gilt in Österreich – wie in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten – ein strengens "Recht am eigenen Bild". Abgebildete Personen dürfen nicht bloßgestellt werden, ansonsten können sie den Fotografen verklagen. Wer selbst ein Bild an die "Subway Creatures" schicken will, sollte in Wien also das Einverständnis des Fotomotivs einholen. (red, 10.5.2018)