Von Kärnten zurück nach Niederösterreich: Alois Schwarz soll Bischof von St.Pölten werden.

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Der Bischof von Gurk-Klagenfurt, Alois Schwarz, kehrt in sein Heimatbundesland zurück. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der 65-jährige Niederösterreicher seinen Kollegen Klaus Küng in St. Pölten ablösen soll. Schwarz gilt als unprätentiöser, diplomatischer Geistlicher, der um Vermittlung zwischen Konservativen und Reformern bemüht war. Er war einer der Favoriten für die Diözese St. Pölten.

Schwarz stammt aus einer bäuerlichen Familie im südlichen Niederösterreich. Kardinal Hans Hermann Groer holte den damaligen Pfarrer von Krumbach 1987 als Leiter des Pastoralamtes nach Wien. 1996 wurde Schwarz vom Papst zum Weihbischof der Erzdiözese Wien bestellt. 2001 wurde Schwarz der 65. Bischof der Diözese Gurk.

In Zeiten einer massiven Kirchenkrise, ausgelöst durch das Bekanntwerden zahlreicher Missbrauchs- und Gewalttaten von Priestern und Ordensleuten, in deren Folge sich viele Katholiken von der Kirche abwandten, setzte sich Schwarz – auch im Sinne des neuen Leitbildes – für eine "breite Volkskirche" ein. Er verordnete seiner Diözese ein Erneuerungsprogramm: "So kann die Kirche wieder ein starker Hoffnungs- und Sympathieträger sein", hieß es in einem bischöflichen Brief.

Gespräch mit Kritikern

Mit der kirchenkritischen Pfarrerinitiative suchte Schwarz das Gespräch. Disziplinarmaßnahmen schloss er sofort aus. "Sie sind sehr kirchentreue Priester, die in großer Verbundenheit mit mir als Bischof überlegen, was die katholische Kirche in Kärnten braucht. Wir werden sehen, welche Forderungen es gibt, was zutrifft, wo wir uns annähern sollten und wo wir im Interesse der gesamten Kirche nicht mitgehen können", meinte er.

In seiner Diözese Gurk hat sich Schwarz vor allem für eine zeitgemäße und lebensnahe Seelsorge eingesetzt. Er gilt als Förderer einer pfarrübergreifenden Zusammenarbeit, aber als Gegner von Pfarrauflösungen. Große Anliegen sind Schwarz die seit 2004 bestehende Diözesanpartnerschaft von Gurk-Klagenfurt mit der Erzdiözese Sarajewo, die Ökumene sowie der Dialog mit dem Islam. Auch "Ethik und Wirtschaft" ist sein Schwerpunktthema.

In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Schwarz für Fragen von Pastoral und Evangelisierung, sowie für Sozial-, Wirtschafts- und Umweltfragen verantwortlich. Außerdem fungiert er als "Sportbischof" und gehört der Finanzkommission der Bischofskonferenz an. (APA, 16.5.2018)